Ursachen für den Untergang Westroms

Von Alexander Müller veröffentlicht am 13. Oktober 2014 | 2.600 mal gesehen

Das weströmische Reich ist aus vielfältigen Gründen untergegangen. Einerseits waren da Machtkämpfe und Bürgerkriege, welche das Reich im Inneren erschütterten und schwächten. Diese Bürgerkriege schwächten auch den Grenzschutz. Dann gab es einen Klimawandel, der wahrscheinlich die Hunnen veranlasste in den Westen zu ziehen und die Völkerwanderung auslöste.  Als die Hunnen plündernd westwärts zogen, trieben sie die Germanen vor sich her ins römische Reich.

Den Römern wiederum gelang es nicht mehr die neuen Migranten und Masseneinwanderer zu romanisieren, so wie es ihnen noch mit den Kelten gelungen war. Das war wahrscheinlich auch der entscheidende Grund für den Niedergang der römischen Kultur. Deshalb überlegen sich ja einige was wohl geschehen wäre, wenn Varus im Jahr 9 n.Chr. nicht gegen die Germanen verloren hätte und Germanien damals romanisiert worden wäre. Wäre das geschehen, hätte die Völkerwanderung vier Jahrhunderte später wohl nicht zum Niedergang der römischen Kultur geführt.

Die Veränderung der Klimaverhältnisse und die Bürgerkriege begünstigte wohl auch Seuchen und Krankheiten, welche die Bevölkerung im römischen Reich dezimierten und das Reich so weiter schwächten. Schliesslich konnten die Grenzen nicht mehr verteidigt werden und das Reich zerfiel.

Hier ein Interessanter Film zum Thema:

Die Form der Erde war im Mittelalter bekannt

Von Alexander Müller veröffentlicht am 5. Oktober 2014 | 2.639 mal gesehen

Bereits die alten Griechen wussten, dass die Erde eine Kugel ist. Auch im Mittelalter war das die vorherrschende Lehrmeinung im christlichen Abendland. Die Behauptung, dass die Menschen im mittelalterlichen Abendland geglaubt hätten, dass die Erde eine Scheibe sei, beruht auf einem modernen Irrglauben.

Bereits der griechische Philosoph Aristoteles überzeugte mit logischen Argumenten weshalb die Erde eine Kugel sein muss. Der griechische Mathematiker Aristarchos von Samos gelangte zudem bereits über ein Jahrtausend vor Nikolaus Kopernikus zur Ansicht, dass sich die Erde um die Sonne bewegt. Er war einer der ersten griechischen Vertreter des heliozentrischen Weltbilds. Der 1473 geborene Kopernikus hat sich mit den Schriften von Aristarchos von Samos auseinandergesetzt und gelangte anschliessend zur selben Erkenntnis.

Den Gelehrten des Mittelalters waren die Schriften von Aristoteles und weiterer bedeutender antiker Gelehrter bekannt. Auch die Werke des römischen Gelehrten Martianus Capella aus dem 5. Jahrhundert wurden im mittelalterlichen Europa noch lange studiert. In seiner Geografia legte er dar, dass die Erde weder flach noch konkav sondern rund und kugelförmig sei.

In einer um 1190 verfassten Schrift namens Lucidarius wurde die Form der Erde als Kugelförmig beschrieben. Im Buch Sidrach aus dem 13. Jahrhundert wird die Erde mit einem Apfel verglichen. In der Mainauer Naturlehre, einem um 1300 verfassten Werk, wird die Erde ebenfalls als Kugelförmig beschrieben.

Dass die Menschen im Mittelalter glaubten die Erde sei  eine Scheibe, ist ein Irrglauben, der wahrscheinlich im 19. Jahrhundert in die Welt gesetzt wurde.

Bestimmen die Massenmedien was wir glauben dürfen?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. Oktober 2014 | 2.875 mal gesehen

Zu Lebzeiten von Ulrich Zwingli wurde noch um die Auslegung von religiösen Schriften und um den richtigen Glauben gekämpft. Es wurde offen Kritik am Heiligenkult und am Ablasshandel der katholischen Kirche geübt. Die Protestanten ermahnten die Katholiken daran, dass in der Bibel steht, man solle sich von Gott kein Bild machen. Katholische Kirchen wurden gestürmt und die Götzenfiguren und Reliquien darin wurden, analog zum goldenen Kalb im Buch Mose, zerstört.

Die Zeitgenossen der Reformatoren interessierten sich noch ernsthaft dafür, wie eine Religion korrekt auszulegen ist. Wenn heute Gleiches geschieht, ist von Terrorismus die Rede. Meiner Meinung nach greift das zu kurz.

Was die Kämpfer des islamischen Staats tun, mag in den Augen ihrer Feinde Terrorismus sein. Doch letztlich ist das eine Frage des Standpunkts. Aus Sicht der IS-Kämpfer sind wohl eher diejenigen Terroristen, die gegen ihren Gottesstaat und somit gegen ihren Gott kämpfen.

Reformator Ulrich Zwingli wird von Katholiken ermordet
Reformator Ulrich Zwingli wird bei der Schlacht von Kappel von Katholiken ermordet. Damals kämpften die Leute noch für ihren Glauben. Heute huldigt die Mehrheit dem Mammon.

Die Nachrichtensender deutschsprachiger Propagandamedien bemühen sich darum die Gemeinsamkeiten zwischen Religionen hervorzuheben und gleichzeitig die Differenzen auszublenden. Dies indem an Toleranz appelliert wird und gleichzeitig Grundsatzdiskussionen über religiöse Ansichten kategorisch unterbunden werden.

Doch ist das wirklich der richtige Weg? Ich meine nicht. Denn auf diese Weise wird das gegenseitige Verständnis nicht gefördert. Es steckt auch keine wirkliche Toleranz hinter dem politisch gewollten Betonen von Gemeinsamkeiten.

Bei Religionen geht es nicht primär um Toleranz. Dies zumindest dann nicht, wenn es darum geht ins fiktive Himmelreich zu kommen. Entweder glaubt man etwas konsequent oder man tut es nicht. Ich zweifle an der Religiosität derjenigen, die in den Propagandamedien von Toleranz plaudern, wenn es darum geht auf billige Art und Weise gegen den Islamischen Staat Stimmung zu machen.

Wer religiöser ist oder wer den richtigen Glauben hat, spielt eigentlich keine Rolle. Die einen riskieren ihr Leben für ihren Glauben und ihre Ideale und die anderen huldigen lieber dem Mammon und halten sich mithilfe des Westens und ihrem mit Öl verdienten Milliardenvermögen an der weltlichen Macht. Aber wer weiss, ironisch gemeint, vielleicht sind ja die vom Westen gestützten Despoten in den arabischen Diktaturen und Monarchien die wahren Hüter der Religion. Wer weiss, vielleicht war auch Gaddafi ein Heiliger, nachdem er von Obama die Absolution erhalten hatte. Dies zumindest solange, bis er wieder fallen gelassen wurde.

Glauben wird in der Not geboren, in Wohlstandsgesellschaften ist er schwach und verkommt zum traditionellen Aberglauben.

Die Menschen sollten sich nicht von den Mächtigen und den Propagandamedien der Mächtigen sagen lassen was sie wie zu glauben haben. Glaubt, was ihr glauben wollt und lebt es. Kümmert euch nicht um das Geschwätz derjenigen, die zurzeit an der Macht sind, denn ihre Macht ist genauso begrenzt wie ihr Wissen.