Das Zölibat im Wandel der Zeit

Von Alexander Müller veröffentlicht am 21. Juli 2017 | 626 mal gesehen

Früher wurde zwischen Ehelosigkeitszölibat und Enthaltsamkeitszölibat unterschieden. Wobei das Enthaltsamkeitszölibat wahrscheinlich die strengere Form des Zölibats war. Denn das Enthaltsamkeitszölibat dürfte zu sexueller Enthaltsamkeit verpflichtet haben. Das Ehelosigkeitszölibat hingegen untersagt den Geschlechtsverkehr an sich nicht, nur die Ehe.

ZölibatIn der Spätantike bzw. im Jahr 306 soll an der Synode von Elvira das Enthaltsamkeitszölibat beschlossen worden sein. Im Hochmittelalter wurde diese Regelung in der Westkirche im Rahmen der Kirchenreformen des 11. Jahrhunderts gelockert. Das Enthaltsamkeitszölibat wurde vom Ehelosigkeitszölibat für Priester ersetzt. 1022 ordnete Papst Benedikt VIII. auf der Synode von Pavia gemeinsam mit Kaiser Heinrich II. an, dass Geistliche künftig nicht mehr heiraten durften. Das heisst, sie durften nicht mehr heiraten. In der Praxis hatten jedoch viele Priester Sex. Es gab sogar Päpste, die Kinder hatten.