Behörden im Kampf gegen Prostitution?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 18. August 2011 | 8.320 mal gesehen

Heute wurde bekannt, dass der Bundesrat das Schutzalter für Prostitution von 16 Jahre auf 18 Jahre erhöhen will. Laut Experten bringen diese Massnahmen nicht viel. Zum einen ist Prostitution von unter 18 Jährigen in der Schweiz selten und zum anderen werden die Betroffenen kaum ein Interesse haben ihre Kunden zu verpfeifen. Wer sich in der Schweiz prostituiert, der tut dies in der Regel freiwillig. Bei Finanznöten hilft das Sozialamt und  Zwangsprostitution ist in der Schweiz verboten.

Der Grund für die Gesetzesänderung dürfte denn auch weniger im praktischen Nutzen liegen.  Motivation für die Gesetzesänderung dürfte vielmehr der Wunsch des Bundesrats nach einer Angleichung des Schweizer Rechts an das EU-Recht sein. Gut möglich, dass der Bundesrat immer noch beabsichtigt in ferner Zukunft der EU beizutreten und deshalb vorsorglich Schweizer Gesetze ans EU-Recht anpasst. Es gibt aber noch eine andere mögliche Motivation. Die Aussage von Bundesrätin Sommaruga im Schweizer Fernsehen hat mich hellhörig gemacht. Offenbar plant Frau Sommaruga weitere Vorstösse gegen die Erotikbranche und das Sexgewerbe.

Gut möglich, dass hinter diesen Plänen ein intensives Lobbying religiöser Organisationen und religiös-konservativer Politiker steckt. So hat sich bereits die CVP-Politikerinnen Barbara Schmid-Federer für eine Verschärfung der  liberalen Gesetzgebung in diesem Bereich eingesetzt. Wir Schweizer Bürger müssen aufpassen, dass uns CVP-Politiker und andere antiliberale Kräfte nicht unsere Freiheitsrechte rauben. Wehret den Anfängen. Es gibt immer mehr unsinnige und unnötige Gesetze und Gesetzesänderungen, die dem Volk aufgebürdet werden. Meist dienen diese neuen Gesetze und Gesetzesrevisionen mehr der Profilierung der Politiker, die sich dafür eingesetzt haben, als dem Volk. Dies ist übrigens kein neues Phänomen.

Zitat des römischen Geschichtsschreibers Bublius Cornelius Tactius:

Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen

Das Schutzalter 18 ist willkürlich und entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Dieses Schutzalter ist alleine politisch und religiös motiviert. Im Grunde genommen müsste das Schutzalter bei der biologischen Geschlechtsreife angesetzt werden. Das wäre dann aber unterhalb von 16 Jahren. Übrigens, einige Politiker fordern Stimmrechtsalter 16.

Nachtrag: Ohne Zustimmung der Eltern oder des gesetzlichen Vertreters kann eine minderjährige Person keine berufliche Tätigkeit ausüben. Selbst ein Lehrvertrag wird von Eltern oder dem gesetzlichen Vertreter mitunterzeichnet. Fazit: Eltern, die ihre erzieherische Verantwortung wahrnehmen, können ihrer minderjährigen Tochter untersagen sich zu prostituieren. Kaum erstaunlich, dass es daher inder Schweiz kaum Prostitution von Minderjährigen gibt. Bürger sollten wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen und aufhören, immer mehr Verantwortung dem Staat zu übertragen.

Rate this post

36 Gedanken zu „Behörden im Kampf gegen Prostitution?“

  1. auf welcher Welt lebst Du eigentlich? Weisst Du, wieviele junge Mädchen von Zuhältern zur Prostitution gezwungen werden. Das genau wegen solchen Gesetzen auch der Frauenhandel von so jungen Mädchen in die Schweiz rein floriert?

    Und es entbehrt einer gewissen Logik, wenn das Mündigkeitsalter bei 18 liegt, das Alter für Prostitution jedoch tiefer liegt.

    Und ich geh jetzt mal davon aus, dass Du keine Kinder hast und wenn doch, dann keine Mädchen, oder was würdest Du als Vater davon halten, wenn Deine Tochter sich ohne Deine Einwilligung bereits mit 16 Jahre prostituieren darf?

  2. Hallo Pipistrella, ich lebe in der Schweiz, genauer gesagt im Kanton Zürich. Deine Argumentation zeigt mir, dass du von der Realität in der Schweiz und den geltenen Gesetzen keine Ahnung hast. Denn sonst wüsstest du, dass Zwangsprostitution in der Schweiz verboten ist und hart bestraft wird.

    Im letztem Dezember wurde ein gewaltätiger Zuhälter zu 10 Jahren Haft und anschliessender Verwahrung verurteilt. Dieses Urteil zeigt, dass die Schweiz gegen Zuhälter und Zwangsprostitution entschlossen vorgeht.

    Nun zum Schutzalter. Was bringt die Erhöhung des Schutzalters von 16 auf 18? Zwangsprostitution ist bereits verboten, also was will man damit erreichen? Mit der biologischen Grenze, der Geschlechtsreife, hat das Schutzalter 18 jedenfalls nichts zu tun. Eigentlich müsste ja die Geschlechtsreife bei der Ziehung des Schutzalters entscheidend sein. Da dies nicht geschieht, ist die Grenzziehung rein willkürlich und somit politisch motiviert.

    Wer wirklich etwas für Prostituierte tun will, der sollte den Strassenstrich abschaffen. Prostituierte sollten in bewilligungspflichtigen Erotiktempeln (Eroszentren) oder als Escort-Service-Damen ihrer Arbeit nachgehen. Diese Eroszentren müssten behördliche Vorgaben erfüllen und von den Behörden regelmässig hinsichtlich Einhaltung dieser Vorgaben kontrolliert werden. Zu kontrollieren wäre insbesondere die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften, gesetzlicher Arbeitsbedingungen, der Gesundheitszustand der Sexworkerinnen, die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen, die Aufenthaltsbewilligungen und die Einhaltung des Zuhältereiverbots.

    Das mein seriöser Vorschlag nicht schon längst realisiert wurde, zeigt den mangelnden politischen Willen. Eine verlogene religiöse Doppelmoral und scheinheilige verlogene Heuchler scheinen der Grund dafür zu sein.

  3. Auch wenn man Prostitution für böse und unmoralisch hält, sollte man doch anerkennen können, dass Prohibition für die Prostituierten selber nicht gerade gut ist. Denn durch ein Verbot und die mangelnde Rechtssicherheit werden sie eben gerade auf die Strasse getrieben, wo sie bei einem Vertragsbruch die Justiz nicht einschalten können und bei einem gewalttätigen Freier nicht die Polizei rufen können.

  4. Ars liberatis, ich bin für eine Legalisierung von Prostitution und gegen die gesellschäftliche Ächtung derselben. Die Gesellschaft sollte meiner Meinung nach Prostitution als Dienstleistung anerkennen und endlich aufhören mit dieser verlogenen Moralisiererei. Wer etwas für Prostituierte tun will, der hilft ihnen zur gesellschaftlichen Anerkennung und sorgt dafür, dass diese einen gesetzlichen Rahmen erhalten, der ihnen bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit zugute kommt.

    Anbei noch einige Reaktionen, die mein Blogartikel auf Twitter ausgelöst hat. Es handelt sich dabei um Reaktionen von Menschen, die gerne den Stil der SVP kritisieren. (Ich äussere hier übrigens nicht die SVP-Meinung sondern MEINE Meinung)

    David Worni

    Andreas Aerni

    Andreas Aerni

    Tania Woodhatch

    toaschti

    Es gab aber auch eine andere Stimme:
    Patrik Hafner

  5. „Eigentlich müsste ja die Geschlechtsreife bei der Ziehung des Schutzalters entscheidend sein.“

    Ja? Und woher nimmst du diese unumstößliche Wahrheit? Meines Erachtens ist doch die Frage, ob eine Person bereits die geistige Reife besitzt, eine eigenständige Entscheidung dieser Tragweite zu treffen. Wenn jemand vom Gesetz nicht als reif genug erachtet wird, ein Auto fahren zu dürfen oder zu wählen, könnte man argumentieren, dass der Person auch die Reife fehlt, die Auswirkungen der eigenen Prostitution richtig einzuschätzen.

    Generell ist natürlich 18 eine recht willkürliches Alter, über das natürlich gestritten werden darf.

    Was aber die Erlaubnis von Prostitution an die Geschlechtsreife koppelt, entzieht sich meinem Verständnis. Sex kann man auch vor und nach der Geschlechtsreife haben, Kinder bekommen die Prostituierten sowieso nicht von ihren Freiern. Was also hat das eine mit dem anderen zu tun?

  6. Hat jemand von einer unumstösslichen Wahrheit gesprochen?

    Zur deinem Argument mit der geistigen Reife:

    Linke Parteien (JUSO, SP) haben in der Vergangenheit schon mehrfach das Stimmrechtsalter 16 gefordert. (Beispiel) Ich schliesse daraus, dass die Linken von einer ausreichenden geistigen Reife bei 16 Jährigen ausgehen, wenn sie diesen politische Verantwortung übertragen wollen. Wieso soll diese geistige Reife dann auf sexueller Ebene fehlen?

    Ich kann mir die Emotionalisierung dieses Themas nur mit den über Jahrhunderten gewachsenen christlichen Normen in unserer Gesellschaft erklären. Die verlogene christliche Doppelmoral hat zu kinderschändenden Priestern geführt und gleichzeitig die Prostitution verteufelt. Es wäre an der Zeit, dass man damit aufhört.

  7. @Alexander Müller:

    Ja, natürlich. Ich meinte bloss, dass diejenigen, die sich nicht vom Glauben lösen können, dass Prostitution unmoralisch sei, sich wenigstens vom Glauben lösen sollten, dass Prohibition den Prostituierten hilft.

    Doch das ist von ‚aendu‘ vielleicht zuviel verlangt.

    @Masse Massimo:

    Man könnte auch argumentieren, dass wer reif ist, um Sex zu haben, auch reif genug ist, sich beim S. filmen zu lassen oder mal S. gegen Geld statt nur S. gegen Liebe oder S. gegen S. anzubieten.

  8. Ich hab nur mal eine kleine Frage.
    Du scheinst ja sehr optimistisch zu sein, wenn es um Vebote geht. („…und  Zwangsprostitution ist in der Schweiz verboten.“)
    Hast du schon mal was von Gesetzesbrecher gehört? Nun, ich erfahre solche Dinge viele Abende (nicht die prostitution, die Gesetzesbrecher) und ich denke nicht, dass man mit einem Gesetzbuch in der Rechten und einem Zeitungsartikel über einen gewalttätigen Zuhälter in der linken sagen kann, man kenne die Schweiz.
    Freue mich auf eine überlegte Antwort.

    Ach, und falls es dir bei deiner Argumentation helfen sollte; ich bin Muslim.

  9. Hallo Milan, Verbrecher machen sich strafbar indem sie bereits vorhandene Gesetze brechen. Um sie zur Rechenschaft zu ziehen bedarf es nicht neuer Gesetze sondern Massnahmen um die bestehenden Gesetze umzusetzen.

  10. in dem junge Mädchen mit Jobangeboten in die Schweiz gelockt werden, die vordergründig nichts mit dem Sexgeschäft zu tun hat, umgeht mancher den offensichtlichen Frauenhandel. Einmal hier müssen die Frauen die „Reisespesen“, den Unterhalt für die zurückgebliebene Familie und mehr bestreiten. Wie Du selber weisst, erhalten Frauen aus dem Ausland in den seltensten Fällen sofort eine Arbeitsstelle, insbesondere, wenn die Sprache nicht ausreichend ist. Es bleibt also oft nur der Weg in die Prostitution und das hat nichts mit Freiwilligkeit zu tun.

    Es gibt sicher Prostituierte, die freiwillig diesen Job machen, aber es gibt genügend, die es nicht freiwillig machen und gerade bei jungen Mädchen reicht EINES, das es nicht freiwillig macht als Rechtfertigung, das Alter hoch zu setzen. Bereits 1 Mädchen, dass sich unfreiwillig ist eines zuviel.

    Für mich stellt sich bei Deiner ganzen Argumentation die Frage, warum Du so verzweifelt an diesem Alter festhalten möchtest? Das hast Du bis jetzt nicht schlüssig beantwortet. Aus Deinen Antworten konnte ich bis jetzt nur rauslesen, es ist für Dich Hans wie Heiri, ob 14,16, 18 oder noch älter, hauptsache Geschlechtsreif. Also was stört es Dich, wenn Mündigkeit und Prostitutionsalter (das übrigens auch Pornofilme beinhaltet) gleichgesetzt werden?

    Mir kommt der Verdacht auf, dass Du Angst hast, dass Du dann plötzlich nicht mehr „legal“ an junge Mädchen rankommst….

  11. Dein Verdacht ist unerhört! Zu der Frage, die sich dir stellt: Mir ist es nicht egal wie alt eine Sexualpartnerin ist, an Minderjährigen habe ich kein Interesse. Ich bin gegen die Anhebung des Schutzalters weil diese unnötig ist und nichts bringt. Wie bereits gesagt, Zwangsprostitution und Frauenhandel ist bereits heute strafbar und wird bereits heute verfolgt.

    Aus deiner Argumentation höre ich heraus, dass du gegen Prostitution bist. Gehe ich richtig in dieser Annahme? Deine Räubergeschichten bezüglich unter falschem Vorwand in die Schweiz gelockten Frauen sind Quatsch. Ich gehe davon aus, dass die meisten Prostitutierten in der Schweiz aus dem EU-Raum oder aus Osteuropa kommen, ein VISA haben oder von der Personenfreizügigkeit profitieren. Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel und somit für Prostituierte aus ganz Europa attraktiv. Viele dieser Frauen kommen in die Schweiz um hier abzusahnen. Hier bekommen sie am meisten für ihre Dienstleistung, weil die Schweizer am zahlungskräftigsten sind und noch dazu mit einem knallharten Schweizerfranken zahlen. Zwangsprostitution würde ich am ehesten beim Strassenstrich vermuten. Darauf weisst zumindest das Urteil gegen ein Roma-Zuhälter im Kanton Zürich hin.

  12. Hallo Herr Müller
    Danke für die Erwähnung in Ihrem Artikel 😉 Mein Einsatz in Sachen Pornografie geht in zwei Richtungen: 1. Keine Kinderpornografie im Netz (ich rede von 10-12 Jährigen, die zur Sexualität gezwungen werden) und Jugendschutz (wir reden von 10 Jährigen, die sich im Internet tummeln) im Internt. Kein grenzenloser Zugang zur Pornografie für die Kleinen.
    Sie „Liberaler“ denken da offenbar anders.
    Beste Grüsse
    Barbara schmid-Federer

  13. Lies doch einfach genau: Ich unterstelle Dir nicht, dass Du Sex mit Minderjährigen hast, sondern, dass Du das Alter tief halten willst, weil Du nach wie vor Sex mit 16-jährigen haben willst. Wenn das Alter erhöht würde, könntest Du dies nicht mehr legal. Daher Dein vehementes Eintreten für das tiefe Alter.

    Zum Thema Ostblock: Warum genau wohl kommen ganz junge Frauen (und ich rede jetzt von 16-18 jährigen) in die Schweiz, um hier vollzeit der Prostitution nach zu gehen, statt eine Ausbildung zu absolvieren, von der sie später leben können? Könnte es sein, dass sie in ihrem Land gar keine Berufsaussichten haben? Auch das nennt man „unfreiwillig“. Ich bin sicher, wenn sie Alternativen hätten, würden sie sie nutzen, die meisten, auch die, die älter sind.
    Und was meinst Du eigentlich, wie die Frauen aus dem Ostblock hier her kommen? Die haben einfach mal so die Reisekasse geöffnet, sich den Zug in die Schweiz genommen und hier ein Zimmer gemietet. Ist ja für Frauen – meist ohne grössere Bildung und mit einem Lohn, der, wie Du selber sagst, viel tiefer ist als hier – ein Klacks. Sie finden ja sicher auch sofort eine Bleibe….
    Zu ignorieren, dass das organisiert ist, nur weil es in der Schweiz verboten ist, ist einfach nur naiv. Nur weil etwas verboten ist, heisst das nicht, dass es nicht gemacht wird.

    Und noch etwas zu all den „Studentinnen“, die ihr Studium mit Prostitution verdienen. Sie machen das nicht, weil sie Sex mit allen Arten von Männern so wahnsinnig toll finden, sondern weil sie schnell viel Geld verdienen und ja, das finde ich ziemlich bedenklich. Ich finde es bedenklich, wenn junge Menschen sich überlegen, wie sie schnellstmöglichst an Geld rankommen, um sich all die Sachen zu leisten, die „man heute so braucht“, wie wir ihnen das vorleben. Die Frauen machen das mit Prostitution, die Männer haben da bedeutend weniger legale Alternativen.

    Bei den Schülerinnen/Studentinnen kann man hoffen, dass sie den Ausstieg wieder finden. Bei den Frauen, die keine Jobalternative haben, weil sie keinen Job finden, ist der Ausstieg nicht einfach möglich und sie stehen irgendwann da, ohne Rentenversicherung, ohne Freier – weil zu alt und sind angewiesen auf Sozialhilfe.

    Und in diesem Punkt haben wir vermutlich die einzige Einigkeit, der Beruf als solches muss anerkannt werden mit allem drum und dran, dazu gehören Sozialabgaben, Überwachung der Gesundheitsvorschriften etc.

    Damit ist das illegale Geschäft aber nicht unterbunden und wenn da 16 reinrutschen, haben die Eltern nur wenig Chancen, etwas zu machen, wenn die Mädchen bei der Polizei beteuern, dass sie das freiwillig machen, weil sie Angst vor Repressionen des Zuhälters haben.

    Du hast noch immer nicht beantwortet, warum das Alter so dringend bei 16 bleiben soll? Was stört es Dich, wenn es schweizweit gleich ist und somit bei 18?

  14. Guten Tag Frau Schmid

    Vielen Dank für Ihre Klarstellung. Kinderpornografie finde ich ebenfalls schlimm. Daher finde ich es richtig, dass man Kindern bis zum 16. Lebensjahr schützt und etwas gegen Kinderpornografie unternimmt.

    Hingegen bin ich nicht der Meinung, dass wir in der Schweiz die Gesetze für Anbieter von
    Erotik- und Sexseiten verschärfen müssen. Die Suchmaschinen haben bereits heute eine Filterfunktion und Eltern können Programme verwenden, die ihren Kindern den Zugang zu Seiten mit sexuellem Inhalt verwehrt. Ich bin zudem der Meinung, dass man Kindern keinen Dienst damit tut, wenn man ihnen etwas vorenthält. Vielmehr wäre es wichtig, dass man ihnen erklärt wie sie Erotik und Sex im Internet einordnen müssen und wie sie damit umzugehen haben. Es ist meiner Meinung nach nicht schlimm wenn 10 oder 12 Jährige im Internet nackte Haut von erwachsenen Leuten sehen wollen. Ich wäre eher besorgt, wenn sich ein 10 bis 12 Jähriger in diesem Alter nicht auch fürs andere Geschlecht interessieren würde. Ich denke, dass sowas zu dieser Lebensphase gehört.

  15. jetzt habe ich einen ganzen Sermon geschrieben, ist aber glaub nicht angekommen. Hab aber keine Lust mehr, da Du eh der Meinung bist, alle Frauen finden es total toll, sich für Geld zu verkaufen und machen das, weil sie es wollen.

    Dass Du so empört reagierst, zeigt mir nur, dass meine Anfrage nicht ganz ohne war. Ich habe Dir nicht unterstellt, dass Du mit Minderjährigen Sex hast, lies einfach nochmal genau….

  16. Pipistrella, ich finde deine Andeutungen und Unterstellungen sind ziemlich primitiv. Du kennst mich nicht. Meine Argumente, weshalb ich gegen eine Anhebung des Schutzalters bin, findest du in meinem Artikel.

    Deinem Sermon entnehme ich, dass du offenbar primär ein Problem mit Prostitution hast. Dieses Problem löst du mit einer Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 jedoch nicht. Denn selbst wenn diese Anhebung kommen sollte, wird es weiterhin Prostitution mitsamt negativen Begleiterscheinungen geben. Im Radio habe ich zudem gehört, dass es ohnehin nicht viele minderjährige Prostituierte in der Schweiz gibt.

    Zur Prostitution: Ich bin der Ansicht, dass diese aus verschiedenen Gründen nötig ist. Moralische Bedenken habe ich keine, solange es sich dabei nicht um sexuelle Ausbeutung handelt. Ich denke, dass Prostitution primär ein Geschäft ist, das für beide Geschäftspartner einen Nutzen hat. Schlechter als Seitensprungagenturen und Webseiten wie ashleymadison und c-date ist Prostitution jedenfalls nicht. Das Problem mit den negatien Begleiterscheinungen kann man lösen. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind vorhanden.

  17. Pipistrella, kannst du mir mal bitte beantworten was die Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 gegen Menschenhandel nützt? Antwort: Nichts. Fazit: Anhebung Schutzalter auf 18 bringt nichts.

    Ich bin auch gegen Menschenhandel. Auf Politnews.ch habe ich sogar einen Link zu humantrafficking.org. Meine Lösung um den weltweit verbotenen Menschenhandel in den Griff zu bekommen sieht folgendermassen aus:

    1. Weltweite Legalisierung der Prositution
    2. Soziale und Gesellschaftliche Anerkennung der Prostitution als Dienstleistungsgewerbe
    3. Weltweites Verbot von Zuhälterei
    4. Verbot des Strassenstrichs um Zuhälterei zu bekämpfen
    5. Auflagen und Bewilligungspflicht für Bordelle und Nachtclubs
    6. Auflagen an Prostituierte betreffend Gesundheit (Aidstest etc.)
    7. Regelmässige Kontrolle der Auflagen

    Sexualität ist ein Bedürfnis. Gesunde Männer haben eine stärker ausgeprägtes Bedürfnis nach Sexualität als Frauen. In dauerhaften Beziehungen wird das sexuelle Verlangen nach dem Dauerpartner mit der Zeit geringer. Abwechslung kann die Libido wieder etwas aufwecken. Deshalb suchen Männer und Frauen Abwechslung. Es gibt inzwischen Seitensprungagenturen, die Verheirateten den Ehebruch und Leuten in Beziehung, den Seitensprung erleichtern. Es gibt Witwer, Alleinstehende oder Leute, deren Partner den sexuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Diese Leute müssen ihr Bedürfnis nach Sexualität befriedigen können. Es ist besser sie machen das auf geordnete Weise in einem kultivierten Luxusbordell als dass sie sich auf der Strasse einfach eine Frau packen und sich an dieser vergehen. Ich glaube übrigens, dass die meisten Männer keine Freude daran hätten, wenn sie merken, dass sie mit einer Frau gegen deren Willen schlafen. Mir wäre das jedenfalls zuwider. Ich behaupte, dass die Mehrheit der Männer über ausreichend Einfühlungsvermögen verfügt und ein Gewissen hat. Abgesehen von religiös-kulturell bedingten Ausnahmen, Stichwort: Ehrenmorde.

  18. Zu Deiner Frage von wegen, ob ich etwas gegen Prostitution habe: auch wenn es das älteste Gewerbe der Welt ist, heisst es nicht, dass man es gutheissen muss. Ich weiss, dass Prostitution gefragt ist, und bin dafür, dass Frauen, die da arbeiten, gute und faire Arbeitsbedingungen haben ohne Gewalt.
    Aber nein, ich finde grundsätzlich Prostitution kein erstrebenswerter Beruf. Ich bin aber nicht grundsätzlich dagegen, aber ich setze mich für menschenwürdige Bedingungen ein.

    Und meine Frage an Dich: Würdest Du Dich prostituieren, wenn es Dir finanziell schlecht ginge (und übrigens das Sozialamt zahlt grad bei Menschen unter 18 nicht einfach so… just for Info, das weiss ich aus direkter Quelle)?

    Und wenn ja, auch mit Männern? (die meisten Stricher sind nämlich überhaupt nicht schwul)
    Und wenn nein, warum nicht? Ist ja bloss ein Geschäfts, bei dem es für beide Geschäftspartner einen Nutzen hat?

  19. Warum wohl zahlt das Sozialamt bei Jugendlichen unter 18 nicht? Eventuell weil die Eltern noch in der Pflicht sind? Antwort: Genau. Das ist übrigens noch interessant. Die Eltern könnten ihrer unter 18 Jährigen Tochter verbieten sich zu prostituieren. Es braucht den Staat also gar nicht.

    Frage: Hast du dir noch nie einen Drink an einer Bar von einem Mann spendieren lassen? Meinst du, der hat dir den Drink ohne Hintergedanken finanziert? Bitte reflektieren.

  20. du hast meine Fragen nicht beantwortet…. aber das ist deine Taktik…

    und nein, ich lasse mir meine Drinks tatsächlich nicht spendieren, ich habe genug Geld, mich selber zu finanzieren und dann Sex zu haben wenn ich es will, nicht weil ich mir es finanzieren lassen muss 😉

  21. So so, du hast also Sex wenn DU es willst. 🙂 Müssen sich Männer nach DIR richten? Ich denke, dass dies (neben den anderen schon genannten Gründen) ein weiterer Grund ist, weshalb es Prostitution braucht. Es könnte ja sein, dass Männer auch mal Sex wollen, wenn sie es wollen.

  22. Nur kurz eine Anmerkung: Es gibt Prostituierte und Pornostars, die ihren Beruf wirklich mögen. Für manche ist diese Karriere also durchaus erstrebenswert.

    Noch etwas anderes, das nicht vergessen gehen sollte: Die Sex- und Erotikbranche ist stark ausdifferenziert und der Übergang vom einen zum andern sowie von nicht-sexuellen Dienstleistungen zu sexuellen Dienstleistungen ist fliessend. Man denke beispielsweise an Stripclubs und Tanzshows und Begleitservices und Maid Cafés.

  23. Ars libertatis, ich gebe dir Recht die Erotikbranche ist so ein breites Feld wie die Sexualität selbst.

    Gestern kam im Fernsehen eine Reportage über die US-Pornoindustrie im San Fernando Valley (nicht im Silicon Valley wie man vielleicht denken könnte…lol). Auf die Frage des Reporters weshalb sie Pornodarstellerin sei, sagte eine Frau: „Ich hatte die Wahl zwischen einem Job für USD 60’000 im Jahr und dem dreifachen Einkommen im Pornogeschäft.“ Die Frauen geben ihrer Agentur an was sie zu machen bereit sind und was nicht. Die Entlöhnung ist entsprechend höher oder tiefer. Gangbang wird am besten bezahlt, double penetration am zweitbesten usw. Aber egal auch diejenigen, die in „nur“ für „Normalsex“ zu haben sind, können viel verdienen. Einige bis zu einer Viertelmillion USD pro Jahr. Was allerdings auch gesagt wurde ist, dass es einige Mädels „später“ bereuen. Problem: Filmrechte und Verbreitungsrechte wurden auf ewig abgetreten. Aber das ist dann wahrscheinlich auch ein gesellschaftliches Problem. Was auch noch ein Problem bei Pornos ist, es ist Arbeit, Standvermögen und Ausdauer ist gefragt. Eine Frau sagte, Spass wäre durchaus möglich, wenn man nicht ständig Stellungswechsel auf Anweisung der Regie machen müsste. Beim US-Publikum nicht besonders gefragt sind Handlungen, Männer wollen Sex sehen. Bei Pornos für Frauen soll das ja etwas anders sein. Dort ist offenbar mehr schauspielerische Handlung gefragt. Porno ist ja ohnehin nicht gleich Porno. Einige stehen auf dirty things und andere eher auf Premium Produkte, bei denen Wert auf Ästhetik und Qualität gelegt wird.

    Prostituierte haben im Gegensatz zu Pornodarstellerinnen den Vorteil, dass sie bei der Ausübung ihres Jobs nicht gefilmt werden bzw. die Handlung nicht weltweit verbreitet wird. Ausserdem dürfte es weniger Stellungswechsel etc. wie bei einer Pornodarstellerin geben.

    Nicht zu vergessen sind Camgirls und Erotik-Models. Die ziehen sich lediglich aus und verdienen wahrscheinlich auch nicht schlecht.

    Meine Meinung dazu: Wenn es Leute gibt, die das machen wollen, sollen sie es doch machen dürfen. Wir brauchen keine Taliban-Gesetze. Der Staat hat lediglich Rahmenbedingungen für Gesundheit und Arbeitsbedingungen zu setzen und darauf zu achten, dass geltende Gesetze eingehalten werden.

  24. @Alexander Müller:

    Du sagst es. Was die Pornografiebranche angeht, kann man allerdings anfügen, dass die momentan durch das Internet so stark aufgerüttelt und verändert wird wie die Musikbranche. Samt Gratisangeboten und Dienstleistern, die ihr Angebot direkt an den Endkunden bringen und nicht den Umweg über eine Produktionsfirma gehen. D.h. sie werden zu Unternehmern und die Regieanweisungen fallen weg.

  25. Pipistrella, ich finde, dass die Frage „Würdest du dich prostituieren?“ zuweit geht. Die Antwort auf diese Frage geht weder dich noch die Öffentlichkeit etwas an. Bitte bleibe beim Thema, sei dir bewusst, dass dies ein öffentliches Medium ist und dass hier persönliche bzw. intime Fragen nichts zu suchen haben. Ich alleine entscheide was ich von mir preisgebe und was nicht. Bitte respektiere das! Du selbst gibt ja noch nicht einmal deinen richtigen Namen preis.

  26. Grüezi Herr Müller

    Ich möchte Ihnen vorab zwei Dinge mitteilen: Erstens sind Politiker nichts anderes als vom Volk gewählte Vertreter, also selbst ein Teil des Volkes. Zweitens glaube ich, dass in einem Rechtsstaat wie der Schweiz nicht von Raub der Freiheitsrechte die Rede sein kann, wenn man Gesetze verschärft, die sich gegen grobe Verfehlungen wie Kinderpornographie richten. Dass Sie auch noch eine Mitte-Partei, welche für Ausgewogenheit steht, für die Beraubung verantwortlich machen wollen, erhöht mein Unverständnis für Ihre Argumentation noch mehr.
    Aus meiner Sicht ist eine Anhebung des Schutzalters nichts anderes als logisch. Spirituosen werden erst ab 18 Jahren genehmigt. Die Autoprüfung macht man ab 18 Jahren. Mit 18 Jahren kann man selbst einen Mietvertrag unterschreiben ohne dass der gesetzliche Vertreter mitunterschreiben muss. An Wahlen und Abstimmungen ist man erst mit 18 Jahren zugelassen und sowieso erreicht man in der Schweiz erst mit 18 Jahren die volle Handlungsfähigkeit.
    Sie sehen Herr Müller, sämtliche Handlungen, welche komplexere Konsequenzen nach sich ziehen und eine Gefahr für den Menschen sein können, werden von Gesetzes wegen erst mit 18 Jahren erlaubt.

  27. Herr Bucheli, eine 16 jährige Tochter kann in der Schweiz nicht ohne Zustimmung der Eltern einen Arbeitsvertrag abschliessen. So unterzeichnen zum Beispiel den Lehrvertrag neben dem oder der Jugendlichen auch die Eltern oder ein gesetzlicher Vertreter. Fazit: Eltern, die ihre erzieherische Verantwortung wahrnehmen, können ihrer minderjährigen Tochter untersagen sich zu prostituieren. Kaum erstaunlich, dass es daher inder Schweiz kaum Prostitution von Minderjährigen gibt.

    Ich sehe überhaupt nicht ein, weshalb Bürger immer weniger Eigenverantwortung übernehmen und gleichzeitig immer mehr Verantwortung dem Staat übertragen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass eine Anhebung des Schutzalter aus 18 Jahre unnötig ist. Einerseits sind die Eltern in der Pflicht und andererseits ist Zwangsprostitution in der Schweiz verboten.

  28. Herr Müller, mit dem Lehrvertrag haben Sie natürlich recht. Doch gerade dieser spezielle Arbeitsvertrag zeigt, dass gemäss Schweizer Gesetz die Mündigkeit mit 18 Jahren erreicht wird.
    Was die erzieherische Verantwortung der Eltern betrifft, müssen Sie zugeben, dass diese in der heutigen Zeit nicht mehr immer wahrgenommen wird oder wahrgenommen werden kann. Was soll denn eine Familie tun, wenn die finanzielle Lage die Berufstätigkeit beider Elternteile erfordert?
    Ich sehe, dass Sie keine weiteren Argumente vorlegen können als jene beiden, welche fordern, dass die Verantwortung auf die Schultern Dritter übertragen wird. Genau dies gilt es aus meiner Sicht zu verhindern. Schützen wir am besten die „Opfer“ direkt, indem wir im Gesetz die Anhebung des Schutzalters auf 18 Jahre verwirklichen und so den Jugendlichen oder deren Zuhältern eine weitere Hürde in Form eines Straftatbestandes auferlegen.

  29. Herr Bucheli, da bin ich anderer Meinung als Sie. Die Mündigkeitsgrenze von 18 Jahren ist politisch definiert worden. Die Reife eines Menschen hängt aber nicht von der politisch definierten Altersgrenze ab. Ebensogut könnte man, wie Linke es bereits getan haben, das Stimmrechtalter 16 bzw. einen Führerschein für Autofahrer ab 16 fordern. Ist alles schon passiert. Ist es eben alles Ansichtssache und teilweise kulturell bedingt. Im Mittelalter war man mit 16 bereits mündig.

    Die erzieherische Verantwortung der Eltern, kann der Staat nicht übernehmen. Lehrer sind schnell überfordert, wenn es darum geht Kinder zu erziehen. Zudem haben Lehrer die sowas tun, oft anschliessend wütende Eltern am Hals. Wenn schliesslich die Polizei eingreift, ist es meist zu spät.

  30. @Alexander es wurde bei der ganzen Diskussion hier schön abgelenkt. Es geht primär gar nicht darum, die unter 18-jährigen davor zu bewahren, sich zu prostituieren. Denn da hast Du recht, das können Eltern verhindern.

    Es geht entscheidend darum, die Nachfrage nach unter 18-jährigen strafbar zu machen. Denn wenn die Nachfrage sinkt, weil sie grundsätzlich strafbar ist, muss auch nicht nach „Nachwuchs“ gesucht werden, ob dieser jetzt legal oder illegal arbeitet, das ist eine andere Geschichte. Wichtig ist mit der Erhöhung des Schutzalters die Möglichkeit der Strafverfolgung der Freier.

    Und komischerweise habe ich bis jetzt nur Männer gehört, die sich gegen diese Schutzalter-Erhöhung einsetzen. Das wirft nach meiner Meinung kein gutes Licht auf eben diese.

  31. Pipistrella, ich bin anderer Meinung als du. Hat der Drogenhandel abgenommen weil er verboten ist? Im Gegenteil, der Reiz des Verbotenen macht Angebote oft noch interessanter.

  32. oh, das sagt einer derjenigen Partei, die verschärfte Gesetzte für Verbrecher möchten.

    Aus Deiner Aussage folgt: Man kann jemanden noch so hart bestrafen oder sogar mit Ausschaffung drohen, es nützt trotzdem nichts, der Reiz des Verbotenen ist stärker. Und nach Deiner Logik in obenstehendem Fall: Es bringt gar nichts, die Strafen zu verschäfen, lieber so lassen wie’s ist.

  33. Pipistrella, ich sehe das differenziert.

    Du bist ja für ein Verbot, weil du glaubst damit die Nachfrage senken zu können.Ich denke nicht, dass dieses Ziel mit einem Verbot erreicht werden kann. Denn ein Verbot erhöht den Kick für die Freier und den Preis, den Minderjährige für ihre Dienstleistung verlangen können. Es würde also den Anreiz für beide erhöhen und könnte damit sogar zu einer Angebotsausweitung führen. Es besteht also womöglich sogar die Gefahr, dass man mit einem Verbot genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich hat erreichen wollen.

    Härtere Strafen für Verbrecher haben nicht zwingend eine abschreckende Wirkung. Ich denke, dass eher die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden eine abschreckende Wirkung hat. Dennoch können härtere Strafen Sinn machen. Bei Schwerverbrechen (Mord, Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, Raub usw.) sollte es meiner Meinung nach nicht nur um die Resozialisierung der Täter gehen. Die Opfer sollten nicht ausser Acht gelassen werden. Auch sie haben Anspruch auf Genugtuung, Sühne und Sicherheit. Deswegen können Strafverschärfungen für Schwerverbrechen Sinn machen. Der Muotathaler Doppelmörder kam mit einer bedingten Gefängnisstrafe von 9 Monaten davon. Aus meiner Sicht ein Skandal. Das Jugendstrafrecht ist hier viel zu milde.

  34. Die Schweiz sollte sich von aussen nicht immer so unter Druck setzen lassen. Mit dem alten Gesetz gab es in der Schweiz praktisch keine Probleme. Echte Verbrechen konnten auch bisher verfolgt werden. Man weicht nur dem Druck von erzkonservativen Ländern wie den USA und dem Trend in der EU. Mit beiden geht es wirtschaftlich wie kulturell bergab, das sollte man lieber vorsichtig sein. Aber wenn die das Alter eines Tages von 18 noch auf 21 herauf setzen wollen oder Pornografie ganz verbieten, dann wird man wohl auch folgen. Es wäre angebracht, diesen freiheitsbedrohlichen internationalen Entwicklungen einen Gegenpol zu bieten und sich nicht in die eigene Politik hinein reden zu lassen. Aber wer macht das schon, sich für das alte Gesetz öffentlich einzusetzen, wer wagt es, sich öffentlicher Hetze und Hexenjagd auszusetzen? Wie leicht ist es, Freiheiten aufzugeben und Einschränkungen zu akzeptieren. Die USA, wenn ich mir vorstelle, wie ein kleiner Junge aus der Schweiz vor einigen Jahren dort in U-Haft kam wegen Doktorspielen. Damals hat sich die Schweizer Nation noch darüber empört. Irgendwann wird man wohl auch hier bei uns anfangen, die Steine zu werfen. Das macht mir Angst. Wehret den Anfängen!

Kommentare sind geschlossen.