Bischof in der Türkei ermordet

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. Juni 2010 | 4.152 mal gesehen

Luigi PadoveseLuigi Padovese, der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz wurde vor seinem Haus in der südtürkischen Stadt Iskenderun ermordet. Padovese hatte mehr Rechte für Christen in der Türkei gefordert. Es gab bereits einmal einen Mordanschlag gegen ihn.  Der Tat beschuldigt wird der Fahrer des christlichen Geistlichen. Laut türkischen Behörden liegen aber keine religiösen oder  politischen Motive vor. Der Täter soll psychische Probleme haben. Für mich ist das eine Ausrede um den latenten Christenhass in der Türkei zu verbergen. Bereits Ali Acga, der Nationalist, der 1981 einen Anschlag auf Papst Johannes Paul II. verübt hat, soll unter psychischen Problemen gelitten haben. Ob wohl alle türkischen Mörder unter psychischen Problemen leiden?

In der Türkei kommt es immer wieder zu Mordanschlägen gegen Christen. In der Schweiz machen sich fundamentalistische Türken für den Bau von Minaretten stark und kämpfen an forderster Front gegen Islamkritiker. Dabei bekommen sie sogar Unterstützung vom türkischen Ministerpräsidenten! Kürzlich haben militante islamistische Türken auch im Nahen Osten für aufsehen gesorgt um Israel in Verruf zu bringen.

Die Türkei ist ein nationalistischer Staat, der Minderheiten unterdrückt. Die Mehrheit der Türken wollen einen Einheitsstaat mit einer Sprache und einer Religion. Wer einen anderen Glauben hat oder eine andere Sprache spricht (Christen und Kurden) wird diskriminiert.

Anschläge auf Christen in der Türkei:
Türkei: Islamisten überfallen Christen

In der Türkei werden Christen diskriminiert

Der UNO-Menschenrechtsrat, der die Schweiz wegen der Minarett-Initiative kritisiert hat, schaut bei den Vorgängen in der Türkei tatenlos zu.

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3 Gedanken zu „Bischof in der Türkei ermordet“

  1. Die Situation für die wenigen Andersgläubigen in der Türkei, die noch nicht vertrieben oder ermordet wurden, wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen. Die Türkei gleitet unter dem Islamofaschisten Erdogan immer mehr in die Gruselecke ab. Schon jetzt ist die Türkei ein festes Mitglied der Achse Syrien-Teheran. Es wird richtig gruslig, immerhin hat die Türkei eine der stärksten Armeen der Welt.

  2. Und vermutlich träumen die Türken wieder von der grösse des alten osmanischen Reichs. Klar ist, dass sie ihren Einfluss auf den nahen Osten aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen ausbauen wollen. Auch die Iraner träumen vermutlich vom alten grosspersischen Reich, drum bauen sie höchstwahrscheinlich bereits fleissig an der Atombombe.

  3. Kaum vorstellbar was in der Türkei derzeit passiert! Aber es sind natürlich, und das darf man bei der gesamten Debatte nicht vergessen, nicht nur Christen, die unter diesen Umständen zu leiden haben. Habe einen sehr interessanten und mit Zahlen und Fakten unterlegten Artikel bei der Gesellschaft für bedrohte Völker gelesen. Ich gebe mal den Link mit an: Türkei nicht reif für Europa.
    Mir hat dieser Artikel wirklich sehr weitergeholfen und es mir ermöglicht, auch mal die Stellung von Experten zu lesen.
    Viele Grüße, Tim

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