Hat Natalie Rickli etwas gegen Sado-Maso-Sex?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 31. Mai 2011 | 12.681 mal gesehen

In der heutigen Ausgabe des Blick am Abend soll sich Nationalrätin Natalie Rickli zum Urteil im Kachelmann Prozess wie folgt geäussert haben:  «Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack bei diesem Freispruch mangels Beweisen, für einen Mann der Sado-Maso-Sex praktiziert.» Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Rickli vom Blick richtig zitiert wurde. Bis zum Komma ist ihre Aussage durchaus vertretbar. Dies weil das Gericht Kachelmann die Tat nicht nachweisen konnte und es zudem von der Aussage der Nebenklägerin nicht vollumfänglich überzeugt war. Daher der Freispruch, da im Zweifel für den Angeklagten.

Doch was soll die Aussage nach dem Komma? Was hat Sado-Maso-Sex (auch BDSM genannt) mit Vergewaltigung zu tun? Nicht, dass ich auf Sado-Maso-Sex stehe oder es gar praktiziere, doch soweit ich als aufgeklärter moderner Mensch informiert bin, geschieht bei solchen sexuellen Praktiken immer alles im Einverständnis der beteiligten Sexualpartner. Sexualität hat ja viel mit Fantasie und Lust zu tun. Daher gibt es auch eine Vielfalt ausgefallener Sexualpraktiken.

BDSM

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen jemandem der Sado-Maso mag und einem Vergewaltiger. Bei Sado-Maso-Praktiken spielen die Beteiligten eine Rolle in einem Spiel. Bei einer Vergewaltigung erzwingt jemand gegen den Willen eines Anderen sexuelle Handlungen bzw. Sex. Fazit: Für mich bleibt unklar was Natalie Rickli mit der Aussage nach dem Komma bezwecken wollte. Ich hoffe nicht, dass es etwas mit konservativer Prüderie zu tun hat.

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3 Gedanken zu „Hat Natalie Rickli etwas gegen Sado-Maso-Sex?“

  1. Von dritter Seite habe ich erfahren, dass Natalie Rickli ein Statement auf Facebook abgegeben haben soll. Dieses möchte ich euch nicht vorenthalten. Es lautet wie folgt:

    «Mein gestriges Zitat im Blick am Abend wurde verkürzt widergegeben und hat offensichtlich für Aufruhr gesorgt 😉 Damit alle wissen, was ich genau gesagt habe, das war mein Original-Zitat: „Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack bei diesem Freispruch mangels Beweisen. Unabhängig vom Urteil ist meine persönliche Meinung zu einem Mann, der mehrere Frauen gleichzeitig hat und Sado-Maso-Sex praktiziert, gemacht.“ Und das klingt doch schon ein bischen anders….»

    Auf Twitter hat Natalie Rickli folgendes geschrieben:
    Natalie Rickli zum Urteil von Jörg Kachelmann

    Für mich tönt das nach wie vor verklemmt und intolerant. Sex hat mit Leidenschaft zu tun und diese kann eben auf verschiedene Weise gelebt werden. Leute aufgrund ihrer sexuellen Neigung einzuordnen bzw. sich deswegen eine persönliche Meinung über diese Leute zu bilden halte ich für falsch. Das ist moralisch wertend und anmassend.

  2. Auch ich habe Frau Ricklis Kommentar auf dem Blog thematisiert. Die Blick-Ausgabe liegt vor mir.
    Natürlich ist die Verurteilung von Menschen die BDSN praktizieren einer Politikerin nicht würdig. Ihre Meinung dazu ist irrelevant
    Hat sie sich überhaupt so äussern müssen?
    Doch wenn das Interview verfälscht wiedergegeben wurde, dann erwarte ich, dass Frau Rickli den nächsten Tagen eine Gegendarstellung auf Seite 1 von Blick verlangt!

  3. Die Aussage von Natalie Rickli wurde nicht verfälscht wiedergegeben. Sie wurde nur verkürzt wiedergegeben. Auch nachdem ich Ricklis ausführliche Aussage gelesen habe, ändert sich für mich nichts. Siehe Bild in meinem 1 Kommentar mit Ricklis Stellungnahme auf Twitter.

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