Menschenverachtende Aussage von Politgeograf Michael Hermann

Von Alexander Müller veröffentlicht am 20. Juli 2015 | 3.192 mal gesehen

Der Schweizer Politgeograf Michael Hermann hat wohl die falsche Karte erwischt. Der politisch wohl eher linksstehende Politgeograf soll über die Mitglieder einer demokratischen Partei folgendes gesagt haben:

«Die Partei sammelt Leute, die aus anderen Parteien rausfaulen»

Wenn dies zutrifft, so ist diese abschätzige und menschenverachtende Aussage absolut inakzeptabel. Menschen faulen nicht aus einer Partei. Menschen sind kein faules Obst!

Quelle: 20 min
Quelle: 20 min

Es gibt verschiedene Gründe weshalb Menschen eine Partei verlassen und in eine andere Partei eintreten oder eine neue Partei gründen. Sie verlassen eine Partei zum Beispiel, wenn sie mit der Art und Weise wie die Partei geführt ist nicht mehr einverstanden sind. Oder weil sie mit der eingeschlagenen Richtung nicht mehr einverstanden sind oder aufgrund zwischenmenschlicher Gründe usw. Es gibt in der Geschichte der Schweiz genügend Beispiele dafür. Viele FDPler, Schweizer Demokraten, Mitglieder der Autopartei, der Freiheitspartei usw. sind in den 1990er Jahren der SVP beigetreten. Sind die damals auch aus ihren ehemaligen Parteien herausgefault? Auch das ehemalige FDP-Mitglied Brenda Mäder gründete mit der up! eine neue radikalliberale Partei. Ist sie auch wie faules Obst aus der FDP gefallen?

Ein studierter Politologe sollte die Fakten kennen und sich entsprechend wissenschaftlich äussern. Schliesslich erhebt er den Anspruch Wissenschaftler zu sein. Wie weit es mit der Wissenschaftlichkeit von Expertisen in den Medien her ist, erkennt der Leser an der Ausdrucksweise des „Experten“. Herablassende Experten äussern sich nicht wissenschaftlich.

Michael Hermann ist für mich ein typischer Repräsentant der linkslastigen Schweizer Politologen-Klicke. Ein Repräsentant dieser Klicke versucht einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit zu erheben indem er bei öffentlichen Auftritten eine Fliege trägt. Bei Meinungsumfragen hat sich der Fliegen tragende Meinungsforscher jedoch schon mehrmals deutlich geirrt.

Die DPS wurde von einem ehemaligen SVP-Mitglied gegründet und zieht in der Tat viele ehemalige SVP-Mitglieder an. Das deutet nüchtern betrachtet darauf hin, dass die scheinheilige Politik der SVP-Parteileitung nicht mehr bei allen SVP-Mitgliedern gut ankommt. Die SVP Schweiz hat einen wegen Rassismus verurteilten Generalsekretär. Dennoch fordern einige SVP-Exponenten den Rauswurf anderer SVP-Mitglieder, weil diese zum Beispiel an einer PEGIDA-Demonstration teilgenommen haben. Da ist es doch nachvollziehbar, dass es Menschen gibt, die der SVP den Rücken kehren und versuchen eine Alternative aufzubauen. Denn ausser der SVP gibt es ja in der Schweizer Politik rechts der Mitte keine starke Partei mehr.

Wenn Michael Hermann Grösse hat, entschuldigt er sich für seine Entgleisung  bei jenen, die er in ihrer Würde als Menschen herabgesetzt hat, indem er sie mit faulem Obst gleichgesetzt hat.

Das folgende Bild zeigt übrigens wie der gute Mann, der auch beim Schweizer Fernsehen als „Experte“ auftreten darf, aussieht:

Michael Hermann
„Politgeograf“ (das Wort ist wohl eine Eigenkreation) Michael Hermann

An linke PR- und Medienleute, die das Ganze wieder gezielt herunterspielen wollen:
Stellt euch einmal vor er hätte sich so über Migranten oder Angehörige dominanter Religionen geäussert. Zum Beispiel so: „In die Schweiz migrieren jene, die aus anderen Ländern herausfaulen.“ Wäre das in euren Kreisen dann auch so gut angekommen, wie die Attacke auf den politischen Gegner?

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13 Gedanken zu „Menschenverachtende Aussage von Politgeograf Michael Hermann“

  1. Michael Hermann, hat noch mehr geschrieben :
    Er hat die DPS vor 3 Jahren als „Lumpensammler“ bezeichnet.
    Das heisst dann, dass die Mitglieder der DPS Lumpen sind ..

  2. Das sagt wohl einiges über Michael Hermann aus. Es ist ja nichts Neues, dass viele Politologen vor allem jene, die in den Medien als „Experten“ auftreten dürfen, politisch links stehen. Ich denke da neben Hermann an den Fliegenträger und an Regula Stämpfli. Von Wissenschaftlern, die in den Medien als „Experten“ auftreten, dürfte man mehr Pragmatismus erwarten.

    Angesichts solcher Schweizer Wissenschaftler erstaunt es mich nicht, dass Schweizer Universitäten, die ihr Ranking verbessern wollen, eher auf ausländische Wissenschaftler zurückgreifen. Würde ich als Verantwortlicher wohl auch so entscheiden. Besser einen fähigen Ausländer als einen linken Schweizer auf dem Lehrstuhl, der Schweiz zuliebe.

  3. Die DPS ist keine Alternative zur SVP, nur sehr wenige Leute sind bisher der DPS beigetreten. Die DPS ist laut Parteiprogramm für den Atomausstieg und für noch mehr Radwege, was ich sehr schlecht finde und nach dem Munde der Grünen geredet wird.

    Der DPS Boss möchte für den Kanton St.Gallen Nationalrat werden. Dabei ist der DPS-Chef politisch ständig in Deutschland unterwegs, was weder in Deutschland etwas verändert, noch seiner Nationalratskandidatur nützen wird. Oder sind seine Fans im Ausland auch im Kanton St. Gallen wahlberechtigt?? Wo endlich sehe ich etwas vom Wahlkampf der DPS auf heimischen Boden??

    1. Das sehe ich anders. Die DPS ist eine Alternative für jene SVPler, welche die verlogene Heuchlerei der SVP-Führung satt haben. Es kann ja nicht sein, dass eine Partei, die einen erstinstanzlich wegen Rassismus verurteilten Generalsekretär hat, einfache Mitglieder einzig deshalb aus der Partei drängt, weil diese z.B. an einer Pegida-Demo teilgenommen haben. Dieses autoritäre Gehabe geht vielen zu weit, zumal in der Partei jene an der Spitze offenbar über einen Sonderstatus verfügen und sich alles erlauben können.

      Auch für mich ist die SVP aufgrund der eben angesprochenen scheinheiligen, verlogenen und autoritären Art nicht mehr wählbar. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn es in der Schweiz eine rechtsliberale Partei mit einem solchen Programm gäbe. Eine solche Partei wäre tausendmal besser als es die SVP je sein kann. Leider gibt es die nicht. Die up! von Brenda Mäder kommt für mich nicht in Frage, da ich kein Radikalliberaler sondern ein Freiheitlicher bin (freiheitlich=rechtsliberal).

      1. Ich denke Sie haben das Parteiprogramm der DPS nicht gelesen. Wer den AKW Ausstieg beschliesst, noch mehr Radwege bauen will und gegen den Gripen war, tickt schon ziemlich links, zumal die DPS im sozialen viel linker ist als die SVP, ähnlich wie HC Strache oder der FN in Frankreich. Der DPS-Chef ist bisher mehr im Ausland aufgetreten als in der Schweiz, was für die Schweizer und seine Wahl rein gar nichts bringt. Den DPS-Leuten bringt es überhaupt nichts, wenn diese in Dresden Demos abhalten, aber die Demonstranten vor Ort großmehrheitlich gar nicht in der Schweiz wahlberechtigt sind. So gesehen ist die DPS für mich sehr unglaubwürdig und ein Remake bereits bekannter Parteien, viel alter Wein in neuen Schläuchen, das selbe Konzept wie von den SD, die auch nichts brachten und die beiden Parteien sich in SG nur gegenseitig die Stimmen wegnehmen. Schade.

        Bei Brenda Mäder und der Kritik an Michael Hermann bin ich bei Ihnen.

        1. Zur Klarstellung, ich bin kein DPS-Mitglied, AKW-Befürworter und wirtschaftsliberal. Ich bin bezüglich dieser Kritik also die falsche Ansprechsperson. Die internationalen Auftritte des DPS-Präsidenten dienen wohl dazu, sich international besser zu vernetzen. Ausserdem scheint er mit seinen internationalen Auftritten seine rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern. Meiner Meinung nach kann es nicht Schaden, wenn rechte Schweizer Politiker in der EU Freunde und Verbündete finden. Selbst Blochers EMS-Chemie ist ja international tätig und die Linken pflegen ihre Internationale ja schon seit mehr als 100 Jahren.

          Es ist Fakt, dass mehrere SVP-Mitglieder die SVP verlassen haben, weil sie sich mit der autoritären und scheinheiligen Art, wie die Partei geführt wird, nicht anfreunden können. Es kann einfach nicht sein, dass Leute aus einer Partei gedrängt werden, weil sie an einer PEGIDA-Demonstration teilgenommen haben. Dies zumal in dieser Partei mit den Herren Schlüer, Wobmann und Reimann Initianten der Anti-Minarett-Initiative prominent vertreten sind und der Generalsekretär sowie die stellvertretende Generalsekretärin dieser Partei erstinstanzlich wegen Rassismus verurteilt wurden. Die anderen Verantwortlichen konnten sich der Strafverfolgung entziehen, indem sie sich als Parlamentarier von ihren Amigos im Parlament eine Immunität haben zusprechen lassen. So eine Partei ist für mich unglaubwürdig und nicht wählbar. Persönlich habe ich selbst SVP-Richter als fertige Opportunisten und Windfahnenfiguren, die bloss auf ihre Karriere bedacht sind, erlebt. Die SVP hat für mich ihre Glaubwürdigkeit verspielt.

          1. also herr Steiger wurde wegen bestimmen Facebook Äußerungen aus der SVP hinaus geschmissen und nicht wegen der geplanten Pegida Demo. Die Urteile gegen die SVP Funktionäre sind noch nichts rechtskräftig und wurden angefochten, so wie Sie auch jedes Urteil anfechten dürfen.

            Bevor man sich international vernetzt, sollte man sich zuerst national politische Mandate durch das Schweizer Volk erkämpfen, wovon die DPS bis heute aber kein einziges besitzt. Dann erst machen solche Kontakte, falls überhaupt nötig, mehr Sinn. So aber ist der DPS Chef im Ausland nicht relevant, wenn er nicht einmal selber Parlamentarier ist. Oder wer kennt ihn schon in der FPÖ und FN-Parteispitze? Die Leute die ihm in Dresden zugejubelt haben, nützen ihm rein gar nichts für den Nationalratswahlkampf, da gar nicht in der Schweiz wahlberechtigt. Eine sinnlose Zeitverschwendung was die DPS Mannen da in Deutschland machen, in Deutschland wird sich ohnehin nichts ändern, Pegida viel zu klein ist. Wir müssen für uns gucken und nicht für andere. Darum werde ich die DPS nicht wählen, wo es in der Schweiz ohnehin nicht die beste Partei gibt, sondern nur immer das Kleinste aller Übel. Mit oder ohne DPS wird sich ohnehin nichts ändern nach den Wahlen.

            Über Ihre weiteren Ausführungen über die SVP kann ich sogar vieles abgewinnen. Nur macht das die DPS als Alternative nicht besser, aus den oben genannten Gründen und weil die Partei total falsch aufgebaut wird. Zuerst startet man auf Gemeinde und Kantonsebene, erringt dort Mandate von Volk, als Basis und Bekanntheitsgrad, bevor man in die nationale Politik einsteigt. Daneben eben viel alter Wein in neuen Schläuchen, wo die DPS zu sehr den SD ähneln. In einem Kanton wo gleichzeitig SVP, DPS und SD antreten, werden am Schluss nur die Linken davon profitieren.

            1. Ich war kurz in der Stadt Zürich auf Gemeindeebene tätig. Der Einsatz, den ich dafür zahlen musste war gemessen an dem, was ich dafür bekommen habe viel zu hoch. Viele Interessiert die Gemeindepolitik zudem gar nicht oder sie sind in ihrer Gemeinde zu wenig verwurzelt. Das ist z.B. beim mir der Fall. Ich bin Rheintaler und lebe seit bald 10 Jahren in einer Zürcher Gemeinde in der Nähe der Stadt Zürich. Ich bin dort überhaupt nicht verwurzelt, zahle dort bloss Steuern. Alleinstehende Männer haben es schwerer mit Nachbarn eine Beziehung aufzubauen als Paare. Insbesondere dann, wenn diese Nachbarn mehrheitlich junge Familien sind. Ausserdem bin ich in einem Verein in der Stadt Zürich, nicht aber in meiner Wohngemeinde aktiv. So ist die Gemeindepolitik oft Familienvätern, Familienmüttern und Einheimischen vorbehalten. Auch frisch Eingebürgerte haben gute Chancen um in der Kommunalpolitik Fuss zu fassen, sofern sie Mitglied einer linken Partei oder der CVP werden.

              Um in der Schweizer „Demokratie“ auf kantonaler oder nationaler Ebene Mandate zu erhalten, braucht man Geld oder den Support einer grossen Partei, eines Verbandes, religiösen Organisationen oder von Gönnern. Hin und wieder gelingt es einem Aussenseiter mit einem emotionalen Thema genügend Leute um sich zu scharren und ein Mandat zu erringen. Das gelang z.B. Thomas Minder nach seinem Erfolg mit der Abzockerinitiative.

              1. Immerhin haben Sie etwas Erfahrung auf Gemeindeebene, was man von kaum einem DPS Protagonisten sagen kann. Gerade weil man kaum Geld hat, fängt man in der Gemeindepolitik an und nicht mit einer Nationalratskandidatur. Aber die DPS macht eben alles falsch was man nur falsch machen kann im Aufbau. Der DPS fehlen auch prominente Köpfe, die von anderen Parteien hinübergelaufen sind, wie etwa bei GLP und BDP. Jene die bis heute von der SVP zur DPS wechselten sind nur ganz kleine Fische. Sich in Ungarn mit Leuten der Jobbik zu treffen, ist sicher nicht besonders intelligent vom DPS-Begründer. Aber eine Partei/Verein kann bei uns auch jeder Tausendsassa gründen.

                Sie sind nicht bei der DPS und damit keine Ansprechperson, obschon Sie hier die DPS loben und erklären, womit es dann aber auch legitim ist, wenn andere hier Korrekturen anbringen. Sie sind wirtschaftsliberal und für die Atomenergie, was nun einmal nicht Positionen der DPS sind, nur so zur Information.

                1. Wo lobe ich denn die DPS? Habe ich da etwas verpasst? Ich bin übrigens selber in der Lage auf die Websites der Parteien zu gehen und mir deren Positionen anzuschauen. Was ich im übrigen auch getan habe. Ich war auch auf der Website der up! von Brenda Mäder. Dennoch vielen Dank für Ihren mehrfachen Hinweis auf die Tatsache, dass die DPS nicht für ATOM-Energie ist. Dieser Tatsache und weiterer Tatsachen war ich mir bereits bewusst. Ich habe mich mit dem DPS-Gründer schon persönlich unterhalten und kenne dessen Positionen sozusagen aus erster Hand. Die DPS unterstützt auch eine Initiative mit dem Titel „keine Spekulation mit Nahrungsmitteln“, auch diese Initiative unterstütze ich nicht usw.

                  Vielleicht einfach noch dies: Ich war einmal SVP-Mitglied, obwohl ich aus wirtschaftlichen Überlegungen gegen die Masseneinwanderungsinitiative war, obwohl ich aus Gründen der Gerechtigkeit und sozialen Verantwortung gegen die AVIG-Revision war, obwohl mir einige Positionen der Partei zu rückständig waren usw. Es ist kaum möglich in einer Partei Mitglied zu sein, deren Positionen man zu hundert Prozent teilt. Es gibt auch innerhalb von Parteien verschiedene Meinungen, Strömungen und Flügel. Wenn ich nur Mitglied in einer Partei sein könnte, deren Positionen ich zu 100% teile, so müsste ich wohl oder übel eine eigene Partei gründen, wobei auch das keine Gewähr wäre. Siehe Beispiel Bernd Lucke und AfD in Deutschland. Er ist mittlerweile ja nicht mehr im Vorstand der Partei, die er gegründet hat. Wo mehrere Menschen zusammenkommen, gibt es unweigerlich verschiedene Ansichten und Meinungen. Das muss man akzeptieren und damit muss man umgehen können, sonst ist man in einer Partei fehl am Platz.

                  Dennoch habe ich natürlich auch schon daran gedacht eine Partei zu gründen, siehe hier. Mir fehlen im Moment aber sowohl die finanziellen Mittel, die Mitstreiter, das Netzwerk, als auch die Zeit für dieses Unterfangen. Alles kann man ja nicht machen und die Politik der Schweiz wird weitgehend von Lobbyisten, Verbänden, Parteien und den Medien bestimmt. Einzelne können in der Politik ohne Seilschaften im Grunde genommen wenig bis nichts bewirken. Ausnahmen wie Minder bestätigen die Regel. Er konnte zum richtigen Zeitpunkt mit einem emotionalen Thema punkten.

  4. Ein Blick auf den Mann und man weiss sofort, wie er politisch tickt. Irrtum, nahezu ausgeschlossen…..

  5. Wie würden Sie dann eine eigene Partei positionieren, auch im Bezug zur DPS oder SVP? Für mich gibt es nicht die Partei oder die Beste Partei schlechthin, sondern nur das kleinste aller Übel, was auch auf die Politiker zutrifft, ich wähle solche die am wenigsten Schaden verursachen und mir am meisten nützen. Die DPS fällt für mich nicht darunter, keine nationale Partei und nirgends in der lokalen Politik vertreten. All zu viel wird sich nach den Wahlen im Oktober ohnehin nicht ändern. Leider. Ich werde den leeren Wahlzettel nehmen und einige Namen darauf schreiben, keine Parteien oder Listenbündnisse.

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