Milo Moiré – Splitternackt in der Strassenbahn

Von Alexander Müller veröffentlicht am 1. Mai 2013 | 17.215 mal gesehen

Schweizer sind offenbar weniger prüde als das Klischee vermuten liesse. Dies hat die Schweizer Künstlerin Milo Moiré mit einer Kunstaktion „the script system“ bewiesen. Sie liess eine hübsche Frau in Düsseldorf splitternackt mit der Strassenbahn fahren. Dabei hatte sie die Kleidungsstücke, die sie normalerweise tragen würde einfach auf den Körper geschrieben.

Wie sich zeigte sind aber auch die Deutschen erstaunlich tolerant. Sie reagierten bemerkenswert gelassen auf die Kunstaktion. Vielleicht waren sie auch einfach nur vom Kameramann eingeschüchtert. Wie auch immer, in den USA wäre die Frau wahrscheinlich relativ rasch verhaftet und weggesperrt worden. Was in Saudi-Arabien und ähnlichen Ländern mit der Frau geschehen wäre, wollen wir wahrscheinlich besser gar nicht wissen.

Möglicherweise liegt die gelassene Reaktion in Deutschland auch an der langen FKK-Tradition des Landes. In weiten Teilen Europas war Nacktbaden bis ins 18. Jahrhundert verbreitet. Erst danach begann die Tabuisierung von Nacktheit in der Öffentlichkeit. Doch diese setzte sich in den nördlichen Ländern Europas und vor allem in Skandinavien nie richtig durch. Seither gab und gibt es immer wieder Bestrebungen die im 19. Jahrhundert eingeführte Tabuisierung von Nacktheit in der Öffentlichkeit aufzuheben.

1898 wurde im deutschen Essen der erste FKK-Verein gegründet. Um 1900 kam das damals sogenannte schwedische Baden dann auch im Raum Berlin und an der Nord- und Ostsee auf. Mittlerweile können Urlauber auch problemlos in den katholischen und orthodoxen Ländern Südeuropas nackt baden.

Auch ich hätte kein Problem mit Nacktheit in der Öffentlichkeit sofern die Leute beim Fahren in der Strassenbahn aus hygienischen Gründen ein Handtuch benützen würden.

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15 Gedanken zu „Milo Moiré – Splitternackt in der Strassenbahn“


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    Walter Grämer sagt:

    Vermutlich hat die Frau die sich Künstlerin nennt einen Dachschaden.Wenn Männer das machen würden,würden sie verhaftet.Vermutlich gibt es auch Leute die „Scheissen in eine Ecke+fotografieren dies, danach sagen sie das sei Kunst.Zum Glück hatte die Welt +hat immer noch grosse Künstler Maler e t c e t c.

  2. Herr Grämer, Nacktwandern ist an und für sich in der Schweiz erlaubt und ich als Liberaler kämpfe dafür, dass das so bleibt. Allerdings gib es in der Schweiz einen Kampf zwischen Liberalen und Konservativen, der bereits vor der Gründung des Bundesstaats begann. Den Sonderbundskrieg von 1847 haben zum Glück die Liberalen gewonnen, denn sonst würde es unseren Bundesstaat wahrscheinlich gar nicht geben.

    Zur Rechtslage: Die Schweiz ist ein förderalistischer Bundessaat. Dies im Gegensatz zum zentralistischen Frankreich. Es gibt Kantone, die eine härtere Gangart gegen Freiheitsrechte pflegen als andere.

    Das Bundesgericht entschied im Jahr 2011, dass Kantone Nacktwanderer bestrafen dürfen, wenn deren kantonalen Gesetze das so vorsehen. Grundsätzlich ist es aber gemäss Strafgesetzbuch (Bundesgesetz) nicht strafbar. Im Strafgesetzbuch habe ich nur Artikel 198 gefunden, der einen Verstoss gegen die sogenannte „sexuelle Integrität“ ahndet. Diesem Artikel zufolge ist jedoch nur strafbar, eine sexuelle Handlung vor einem anderen vorzunehmen, der dies nicht erwartet. Der unfreiwillige Zeuge muss darüber hinaus dann aber noch durch diese Handlung verärgert werden, nur dann ist es auf Antrag strafbar. Wenn die unfreiwilligen Zeugen also gefallen daran haben, ist nicht einmal das strafbar.

    Es ist also nicht so, dass nackte Männer einfach verhaftet würden. Strafbar würden sich diese nur machen, wenn sie mit einem erigierten Glied herumlaufen und sich daran zum Ärgernis anwesender Zeugen zu schaffen machen würden. Dabei wäre massgebend, dass die anwesenden Zeugen sich darüber ärgern.

    Notabene: Wenn wir im Zoo Zeuge vom Liebesspiel zweier Schimpansen werden, dann machen sich weder der Zoo noch die Schimpansen strafbar. Dies selbst, wenn es uns ärgern würde und trotz der Tatsache, dass Schimpansen einen Verwandtschaftsgrad von 95% zu uns Menschen haben. Womöglich werden solche Zoobesuche von Schulklassen sogar für den Aufklärungsunterricht genutzt.

    Legaler Dokumentarfilm über Bonobos (Zwergschimpansen, eine Art Hippie-Schimpansen)

    1. Nacktheit in Deutschland wird aufgrund gegebener Justizwillkür durch die Willkürpolizei und auch vor Gericht als Entblößungshandlung und somit als Straftat geahndet. Ich bin jetzt schon vier mal verurteilt worden, dreimal wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, einmal wegen Stringtanga tragens im Sinne einer Ordnungswidrigkeit. Freundliches und gesittetes Nacktsein des Mannes im öffentlichen Raum wird als Straftat wahrgenommen und führt zur Aufnahme in das Bundeszentralregister sowie auch zur Aufnahme in die sogenannte polizeiliche Erkennungsdienstliche Behandlung. Die Nacktheit des Mannes wird als Exhibitionistische Handlung erfasst. Als ich dem Vorsitzenden Richter des Landgerichts Hagen erklärte, „ich werde dann solange nackt rumlaufen, bis Sie kappieren, daß Nacktheit nicht 183 a ist“, drohte mir der Richter: „Das nächste mal kriegen Sie eine Bewährungsstrafe“. Und dies ohne Nacktheitsverbot und ohne Kleiderordnung in Deutschland. Willkürjustiz ³!

  3. Naja, in Deutschland und Saudi-Arabien gelten andere Gesetze als in der Schweiz. 😉

  4. Hallo,
    hallo Alexander,
    ordentlich frische Kommentare von Dir hier und zum Link „…Schweiz prüde..“.
    In Wahrnehmung, daß Nacktheit in Nordrhein-Westfalen von den Menschen unaufgeregt wahrgenommen werde, (Beweisnennung „Splitternackt in der Strassenbahn“), eiferte ich diesem Vorbild doch mal nach:
    Am Samstag, dem 11.05.2013 ging ich im Sinne der Kunst in der frühmorgentlichen Zeit von 7.12 Uhr bis 7.25 Uhr penisnackt durch die Ostberger Straße in Schwerte. Knallenge Latexlegins, die luftleer bis in die Gesäßfalte einliegen, dazu ist durch einen passgenauen kleinen Kreisausschnitt alles, was dem männlichen Geschlechtsmerkmal zugeordnet sei, nach außen nackt und schlaff bequem getan. Hierzu einen magentafarbenen Pulli und ähnlichfarbene Ballerinas, und fertig ist die Kunst!
    Ich begegnete zu dieser morgentlichen Stunde keinem Fußgänger, nur Vögel haben sich naturgemäß gefreut, also ich hörte sie in ihrer alltäglichen Morgenkonversation zwitschern. Und sechs Autos sind an mir vorbeigefahren, zwei davon haben mich gestalkt, und einer von ihnen folgte mir bis zur Haustür. Dann kam die Polizei und sprach mit dem Autofahrer, der mir zuvor folgte.
    Dann klingelte die Polizei bei mir und ich sagte, „Guten Morgen! Das ist Kunst“ ohne mich dabei zu betrachten.
    Der sonnenbrillentragende Polizist meinte auffordernd: „Würden Sie das bitte einpacken?“
    Ich antwortete überzeugend: „Wir haben keine Kleiderordnung in Deutschland. Und auch kein Nacktheitsverbot. Ja was wollen Sie denn eigentlich überhaupt!“
    Polizist: „Haben Sie was getrunken?“
    Ich ruhig: „Aber das machen wir doch alle mal.“
    Polizist: „Sie werden von uns hören“, und dann gingen die beiden männlchen Polizeibeamten aus dem Treppenhaus durch die Haustür, ohne „Auf Wiedersehn“ zu sagen und ohne zu sagen, was sie denn eigentlich wollten.
    Dann rief ich ihnen hinterher: „Look at my postcase, Willkürjustiz und Willkürpolizei – haut ab!“

  5. Wie gesagt, in verschiedenen Ländern wird das halt verschieden gehandhabt. Bei uns in der Schweiz wird das kantonal (auf Länder ebene) auch verschieden gehandhabt.

    Meine grundsätzliche Überlegung ist eigentlich folgende:
    Der menschliche Körper ist doch keine Schande, auch nicht einzelne Körperteile. Was keine Schande ist, sollte man problemlos zeigen dürfen. Gesellschaften, die das verbieten, muten doch etwas seltsam an. Neulich sah ich einen Film über Las Vegas. Tänzerinnen müssen bis 21.00 Uhr ihre Brüste bedeckt halten, da noch Kinder anwesend sein könnten. Danach dürfen sie die Brüste entblössen. Ich finde das komisch, denn jedes Baby weiss bereits wie eine weibliche Brust aussieht, zumindest in der Regel. Schliesslich, wer mit seinem Körper zufrieden ist, der sollte kein Problem damit haben ihn zu zeigen.

    Aber vielleicht gibt es neben religiösen Gründen auch materielle Interessen, die gegen Nacktheit in der Öffentlichkeit sprechen. Kleider machen ja bekanntlich Leute und davon lebt eine ganze Modeindustrie. Es geht also auch um Arbeitsplätze und eine menge Geld.

  6. Es gibt leider zu wenige nackte Frauen in unserer Lebensregion. Bei genügenden nämlich könnte doch mal die Frage gestellt werden, warum die Nacktheit des Mannes tendentiell als Exhibitionisten-Schweinerei wahrgenommen wird. Der nackte Mann im öffentlichen Raum wird im Regelfall nicht fair behandelt. Das Polizei- und Justizwesen verwendet sich wissentlich mit Falschdarstellungen gegen den nackt wahrgenommenen Mann, um eine Verurteilung zu gewährleisten. Ich verfüge noch über meine polizeilichen Ermittlungsakten, jedoch würde ich mich strafbar machen, würde ich diese veröffentlichen. Auch das sogar noch! Ich erkläre eidesstattlich, daß die Veröffentlichung dieser Akten das manipulative Wirken durch Polizei und Justiz eindeutig belegen würde! Wir sind Teil einer verlogenen und heuchlerischen „Kultur“!! Das kann es doch nicht sein.

  7. Ich glaube, dass der Umgang mit Nacktheit etwas mit Kultur und Religion zu tun hat. Im westlichen Kulturraum dürften sich die wenigsten Männer belästigt fühlen, wenn eine hübsche Frau nackt an ihnen vorbeispaziert. In anderen Kulturräumen hingegen müssen Frauen eine Ganzkörperverhüllung z.B. eine Burka tragen und wehe sie tun es nicht. Andere Länder, andere Sitten. Aber das heisst nicht, dass man solche Sitten nicht hinterfragen darf. Sitten sind nicht in Stein gemeisselt und ändern sich mit der Zeit.

    Was nackte Männer angeht, da vermute ich halt eben, dass die Frauen Angst machen. Manche Frauen bekommen es ja schon mit der Angst zu tun, wenn sie alleine im Wald auf dem Waldweg einem Mann begegnen. Dies auch dann, wenn es sich bei diesem Mann um einen grundanständigen Typen handelt und er angezogen ist.

  8. wenn jemand Angst hat, weil jemand mich visuell wahrnimmt, so sorge dies mir nicht. Nunmal bin ich da 🙂

  9. OK, ich sags nochmal, damit mich jeder versteht:
    Wenn jemand Angst hat, weil jemand mich visuell wahrnimmt, so besorgt mich dies nicht. Nunmal bin ich da 🙂
    Ich nehme das alles nicht mehr so ganz ernst. Außerdem schrieb ich „sorge“ immerhin klein. Hier lachen sich schon die Leute tot, hey, ich bin doch nicht immer ein Profi man!

  10. Nichts anderes als eine notgeile Exhibitionistin. Klasse, dass kein Mann hingeschaut hat. Ein Mann hätte fürs Gleiche eine Portion Knast gefasst, Kunst hin oder her..

  11. Es gibt meines Wissens nach kein Gesetz in der Schweiz, das Nacktheit in der Öffentlichkeit verbietet. Es gibt aber Sittengesetze bzw. jemand kann Anzeige wegen Belästigung erstatten. Das heisst, wenn ein Mensch sich durch den Anblick eines nackten Menschen belästigt fühlt, kann er Anzeige erstatten.

    Ich finde es bemerkenswert, dass in unserer Gesellschaft Nacktheit so verteufelt wird. Es ist meiner Meinung nach geradezu pervers, wenn sich ein Mensch durch den Anblick eines nackten Menschen belästigt fühlt. Meiner Meinung nach hat die hiesige Sittenstrenge religiös-kulturelle Hintergründe.

  12. Liebe Milo,

    danke für Dein Süßes Nacktvideo mit dieser hübschen und nett ausschauenden Frau.
    Ich als Mann würde mir so einen freizügigen Auftritt in der Öffentlichkeit nicht zutrauen. Denn eine unbekleidete Frau in der Öffentlichkeit hat für mich etwas mehr an natürlicher Nacktheit als die Nacktheit eines Mannes. Das ist mein ganz persönliches Empfinden. Meine Meinung sehe ich dadurch unterstützt dass Frauen sich im Westen ohnehin so kleiden dass sie etwas mehr von ihrem Körper zeigen als es Männer in der Regel tun. Dein Video ist mein Lieblingsvideo im Internet geworden. Ich finde Nacktheit in der Öffentlichkeit ist die aufregendste Nacktheit die es gibt und beneide schöne Frauen darum dass sie hierzu einen leichteren Zugang als ich als Mann dazu haben. Ich wünsche mir von Dir mehr Videos mit hübschen nackten Frauen in der Öffentlichkeit. Nicht weil ich nur lüstern danach bin, sondern weil ich diese Nacktauftritte von Frauen auf der Straße einfach nur süß finde und mich daran nur erfreuen kann. Frauen verlieren in dieser nicht zur Schau getragenen öffentlichen Nacktheit genau das was ihrem Körper an Sündhaftigkeit nachgesagt wird. Was kann eine Frau dafür dass sie als Frau geboren wurde ? Sündhaft ist doch nur dass Frauen ihren Körper verstecken müssen weil er zu einer Gefahr für ihren Leib und ihr Leben werden kann. Liebe Grüße Dein Michael aus Hamburg, Vater einer Tochter.

  13. Michael Bock, es ist ja schön, wenn dir als Mann nackte Frauen besser gefallen als nackte Männer. Allerdings heisst das noch lange nicht, dass Männer nicht nackt herumlaufen dürfen. Ich kann mir vorstellen, dass gewisse nackte Männer heterosexuellen Frauen genauso gut gefallen wie gewisse nackte Frauen heterosexuellen Männern.

    Wie Menschen zur Nacktheit stehen, hat wahrscheinlich vor allem kulturelle und religiöse Hintergründe. Einige mögen auch ein Problem mit ihrem Aussehen haben und es vorziehen, den Anblick ihres Köpers anderen zu ersparen.

    Vom liberalen Standpunkt her betrachtet, sollen die Leute es doch so machen, wie sie das für sich selber am besten finden.

    1. Danke für Deine Antwort Alexander. Aus Sicht der Frauen habe ich das ganze nicht betrachtet. Vielleicht geht es denen Männern gegenüber ja ähnlich wie mir den Frauen gegenüber was die Ästhetik der Nacktheit angeht. Und vielleicht würde sich eine Frau über einen unbekleideten Mann genauso freuen wie ich über eine hübsche unbekleidete Frau. Und Schönheit ist ja relativ und typbedingt. Ich habe eine Arbeitskollegin die hat bestimmt nicht die geometrischen Maße der gängigen Idealfigur, ist eher gedrungen. Aber ich finde sie wunderschön und ich bin jedes mal innerlich berührt und aufgewühlt wenn ich an ihrem Schreibtisch vorbeigehe. Ich schalte jetzt meine Computer aus. Schöne Festtage wünsche ich Dir

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