Julian Assange ist ein Wichtigtuer

Von Alexander Müller veröffentlicht am 4. Juni 2011 | 4.360 mal gesehen

Julian Assange, der Gründer der Enthüllungs-plattform Wikileaks ist ein Wichtigtuer. Laut einem Artikel in der NZZ behauptet er, dass Wikileaks eine wichtige Rolle bei den arabischen Revolten gespielt habe. Das ist natürlich Bullshit.

Die arabischen Revolten hatten ihren Ursprung in Tunesien. Auslöser war die Selbstverbrennung eines jungen Mannes namens Mohammed Buazisi. Im Anschluss darauf protestierten tausende Jugendliche gegen den Machthaber Ben Ali, gegen Jugendarbeitslosigkeit und gegen Polizeiwillkür. Die Proteste führten zur Flucht von Ben Ali. Das war der Auftakt der arabischen Revolten. Denn als man in Ägypten im Fernsehen den Erfolg der Proteste in Tunesien sah, gingen auch dort die Leute auf die Strassen. Nach Ägypten folgten Revolten in Libyen, Bahrein und Syrien.

Bei diesen Revolten spielte das Internet in der Tat eine wichtige Rolle. Doch Assanges Enthüllungsseite Wikileaks war nicht massgebend. Die Leute in den betroffenen Ländern kannten die Missstände auch ohne Enthüllungen. Sie hatten nämlich darunter zu leiden. Entscheidend waren Social Media Seiten wie Twitter, Facebook und Youtube. Sie ermöglichten es den jungen Aufständischen die Welt über die Geschehnisse vor Ort mit Bildern, Filmen und Worten zu informieren.

Facebook entfernt Fanpage

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. Juni 2011 | 3.929 mal gesehen

Heute hat Facebook ohne Vorwarnung die Fanpage von Dailytalk.ch entfernt. Danach erhielt ich die folgende Nachricht von Facebook:

Gerne hätte ich erfahren gegen welche Nutzungsbedingungen ich mit meiner Fanpage für Dailytalk.ch verstossen habe. Leider habe ich von Facebook auf diese Frage keine Antwort erhalten. Somit weiss ich nicht, was der Anlass für die Entfernung der Fanpage war. Anbei eine mögliche Auswahl, die ein Denunziant hat, wenn er meine Seite loswerden will: Facebook entfernt Fanpage weiterlesen

Wenn Fighting Games zu sexy sind

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. Juni 2011 | 3.273 mal gesehen

Hat  die neokonservative Welle, die Europa zurzeit durchdringt, prüden und verklemmten Mitmenschen Auftrieb gegeben? Diesen Eindruck kann man jedenfalls beim Betrachten einiger absurder politischer Vorstösse in einigen europäischen Ländern gewinnen. In Norwegen und Schweden wurde das Fighting Game «Dead or Alive Dimensions» verboten. Nicht etwa weil es zu brutal wäre, sondern weil es zu sexy ist und es sich dabei angeblich um Kinderpornographie handeln würde.

Zum Glück kann das geile Game in der „noch“ liberalen Schweiz seit dem 20. Mai 2011 problemlos gekauft werden. Allerdings gibt es auch hier Politiker, die das Game verbieten wollen. Der Berner SP-Politiker Roland Näf ärgert sich darüber, dass ein Fotomodus im Game Nahansichten erlaubt und die Spieler den jugendlichen Kämpferinnen unter den Rock schauen können. Näf ist Gründer der Vereinigung gegen mediale Gewalt.

Ich finde solche Games geil und bin vehement gegen ein Verbot derselben. Ich frage mich was in Köpfen von Politikern wie Näf vor sich geht. Wir brauchen keine Politiker, die uns bevormunden wollen! Niemand zwingt Leute wie Roland Näf spiele zu spielen, die ihm nicht gefallen. Wenn er Bilder wie das folgende nicht sehen will, soll er es lassen. Mir gefallen diese Bilder.

 
Angeblich sollen in der von Näf gegründeten Vereinigung gegen mediale Gewalt auch ehemalige VPM-Mitglieder ihr Unwesen treiben. (Quelle)

Sepp Blatter

Von Alexander Müller veröffentlicht am 1. Juni 2011 | 3.311 mal gesehen

FIFA Präsident Sepp BlatterDer Schweizer Sepp Blatter wurde heute für eine weitere vierjährige Amtszeit als FIFA-Präsident bestätigt. Dies trotz wochenlanger negativer Medien-berichterstattung, die  rechtzeitig zur Wahl aufflammte. Es ist sonnenklar, dass ein mächtiger Mann wie Blatter viele Feinde und Neider hat. Dass die Engländer auf Blatter nicht gut zu sprechen sind, liegt an der verheerenden Niederlage, die sie bei ihrer Kandidatur für die WM2018 erlitten haben.

Mir gefällt Blatter. 2007 bin ich ihm einmal in einem Restaurant unweit des FIFA-Hauptsitzes begegnet. Geblieben ist mir, dass er mich freundlich gegrüsst hat, obwohl wir uns persönlich gar nicht kannten. Seine freundliche Art macht ihn sympathisch. Er ist ein Schweizer, der sich auf der internationalen Bühne besser behaupten kann als unser Bundesrat. Einer, der auch heftigem Gegenwind zu trotzen vermag und listig und intelligent zu taktieren weiss. Dass die FIFA dem Ansehen der Schweiz schadet, wie jüngst ein SVP-Politiker aus St. Gallen behauptet hat, glaube ich nicht. Wir leben in einer korrupten Welt, die nicht besser ist als die Schweiz. Im wahren Leben machen nicht die Musterschüler das Rennen, sondern Leute wie Sepp Blatter. Das passt zum Fussball, einem Sport für Leute mit Kampfgeist, Ausdauer und taktischen Fähigkeiten.

Das Bild, welches von den Medien zurzeit über Blatter und die FIFA verbreitet wird, ist  zu negativ. Mir scheint als ob die Medien versuchen auf Kosten der FIFA und von Blatter Kasse zu machen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sie sowas tun. Denn  was wären die Medien ohne Skandalisierung?

Hat Natalie Rickli etwas gegen Sado-Maso-Sex?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 31. Mai 2011 | 12.696 mal gesehen

In der heutigen Ausgabe des Blick am Abend soll sich Nationalrätin Natalie Rickli zum Urteil im Kachelmann Prozess wie folgt geäussert haben:  «Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack bei diesem Freispruch mangels Beweisen, für einen Mann der Sado-Maso-Sex praktiziert.» Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Rickli vom Blick richtig zitiert wurde. Bis zum Komma ist ihre Aussage durchaus vertretbar. Dies weil das Gericht Kachelmann die Tat nicht nachweisen konnte und es zudem von der Aussage der Nebenklägerin nicht vollumfänglich überzeugt war. Daher der Freispruch, da im Zweifel für den Angeklagten.

Doch was soll die Aussage nach dem Komma? Was hat Sado-Maso-Sex (auch BDSM genannt) mit Vergewaltigung zu tun? Nicht, dass ich auf Sado-Maso-Sex stehe oder es gar praktiziere, doch soweit ich als aufgeklärter moderner Mensch informiert bin, geschieht bei solchen sexuellen Praktiken immer alles im Einverständnis der beteiligten Sexualpartner. Sexualität hat ja viel mit Fantasie und Lust zu tun. Daher gibt es auch eine Vielfalt ausgefallener Sexualpraktiken.

BDSM

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen jemandem der Sado-Maso mag und einem Vergewaltiger. Bei Sado-Maso-Praktiken spielen die Beteiligten eine Rolle in einem Spiel. Bei einer Vergewaltigung erzwingt jemand gegen den Willen eines Anderen sexuelle Handlungen bzw. Sex. Fazit: Für mich bleibt unklar was Natalie Rickli mit der Aussage nach dem Komma bezwecken wollte. Ich hoffe nicht, dass es etwas mit konservativer Prüderie zu tun hat.

Wie funktioniert die Proporzwahl?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 31. Mai 2011 | 11.380 mal gesehen

In Kantonen mit mehreren Nationalratssitzen werden die Wahlen nach dem Proporzwahlverfahren durchgeführt. Der Wähler hat so viele Stimmen wie sein Kanton Nationalratssitze hat. Die Anzahl der Nationalratssitze pro Kanton werden nach einem Verteilungsverfahren entsprechend der Wohn-bevölkerung eines Kantons zugeteilt. Dabei werden die Einwohner der Schweiz durch die 200 zu verteilenden Nationalratssitze geteilt und anschliessend entsprechend der Anzahl Einwohner pro Kanton den jeweiligen Kantonen zugeteilt. Wobei jeder Kanton mindestens einen Nationalratssitz erhält.

Die Wähler erhalten mehrere vorgedruckte Wahlzettel auf denen sich die von den Parteien vorgeschlagenen Kandidatenlisten befinden sowie einen leeren Wahlzettel auf dem kein Name steht. Es gibt auch Listenverbindungen verschiedener Parteien oder zwischen verschiedener Listen einer Partei.  Mit Listenverbindungen steigt wegen der besseren Ausnutzung von Reststimmen die Chance auf einen zusätzlichen gemeinsamen Sitz.

 Die Wähler haben bei der Wahl fünf Möglichkeiten:

1. Sie nehmen den Stimmzettel mit der Kandidatenliste, der von Ihnen bevorzugten Partei und stecken diesen unverändert in das dafür vorgesehene Stimmkuvert.

2. Sie streichen auf einer vorgedruckten Liste den Namen eines oder mehrerer Kandidaten, die Sie nicht wählen wollen. Die Liste muss aber mindestens noch einen Namen eines Kandidaten enthalten.

3. Sie können panaschieren. Dazu nehmen Sie eine vorgedruckte Liste und streichen Kandidaten, die Sie nicht wählen wollen durch und ersetzen diese durch Kandidaten einer anderen Liste.

4. Sie können kumulieren. Dazu nehmen Sie eine vorgedruckte Liste und streichen Kandidaten, die Sie nicht wählen wollen durch und schreiben einen Namen, der bereits einmal auf der Liste steht ein zweites Mal hin. Damit erhöhen Sie die Wahlchancen des Kandidaten, dessen Namen Sie ein zweites Mal auf die Liste schreiben. Aber Achtung, auf einigen Listen sind einzelne Namen bereits zweimal aufgeführt. Diese können Sie nicht ein drittes Mal hinschreiben! Achten Sie auch darauf, dass Sie die Namen der Kandidaten jeweils komplett ausschreiben. Abkürzungen und Hinweise mit Gänsefüsschen etc. sind ungültig!

5. Sie haben die Möglichkeit anstelle eines vorgedruckten Wahlzettels, auf dem die von den Parteien vorgeschlagenen Listen stehen, einen leeren Stimmzettel auszufüllen. Diesen können Sie mit den Kandidaten Ihrer Wahl ausfüllen. Dabei müssen Sie allerdings beachten, dass Sie lediglich aus den Kandidaten auswählen können, die auf anderen Listen stehen. Zudem können Sie nur so viele Kandidaten auf die Liste schreiben wie ihr Kanton Nationalratssitze hat.

Nach der Wahl werden die Wählerstimmen, die eine Partei erhalten hat ausgezählt um die Parteistärke zu ermitteln. Je mehr Stimmen eine Partei erhalten hat, desto stärker ist sie. Nach der Auszählung werden die Nationalratssitze eines Kantons proportional zu den Wählerstimmen, die eine Partei in diesem Kanton erhalten hat, den Parteien zugeteilt.

Wie wird man Nationalrat?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 31. Mai 2011 | 7.368 mal gesehen

Grundsätzlich hat jeder mündige Schweizer ab 18 Jahren das Recht für den Nationalrat zu kandidieren. Laut Artikel 149 der Bundesverfassung ist der Nationalrat aus 200 Abgeordneten des Schweizervolkes zu bilden. Die Sitze werden nach der Bevölkerungszahl auf die Kantone verteilt, wobei jeder Kanton mindestens einen Nationalratssitz hat. Die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden, Obwalden und Uri haben aufgrund ihrer geringen Einwohnerzahl nur einen Nationalratssitz. (Quelle)  Aus diesem Grund wird in diesen Kantonen der Nationalrat nach dem Majorzsystem gewählt. Bei den übrigen Kantonen wird der Nationalrat nach dem Proporzsystem gewählt.

Bei Proporzwahlen hat man nur eine Chance auf eine Wahl, wenn man es auf die Liste eine Partei oder einer von einer bestimmten Anzahl Stimmberechtigter bestätigten Gruppe schafft. Wobei die nominierenden Organe der Partei mittels Platzierung der Kandidaten auf der Liste Einfluss auf die Wahlchancen nehmen können. So werden wiederkehrende Kandidaten und Frauenkandidaturen häufig an die Spitze einer Liste gesetzt. Dadurch erhöhen sich ihre Wahlchancen.

Um den Wahlkampf erfolgreich zu bestreiten benötigt man finanzielle Mittel für Werbung in eigener Sache. Dazu gehören Plakate, Inserate, Flyer und eine eigene Webseite, auf der man seine Botschaften platzieren kann. Zudem sollte man an möglichst vielen Wahlveranstaltungen auftreten und die Chance nützen sich dem Stimmvolk bekannt zu machen. Dabei sollte man sich von seiner besten Seite präsentieren. Um die Bekanntheit zu erhöhen sollte man auch in den Medien auftreten. Zu diesem Zweck ist ein Medientraining und das Einstudieren von Parteibotschaften sinnvoll.

Kompetenz, Fähigkeit, Erfahrung, Intelligenz und Interesse an Politik alleine reicht also nicht aus um Nationalrat zu werden. Man muss erst eine Partei finden, die bereit ist einen als Kandidaten auf die Liste zu nehmen.  Je besser man auf dieser Liste platziert ist, desto höher stehen die Chancen gewählt zu werden. Dann muss man Geld haben um einen erfolgreichen Wahlkampf bestreiten zu können. Wobei einem hier die Parteien oder reiche Gönner teilweise unterstützen. Zudem muss man an Wahlveranstaltungen präsent sein und sich dort gut verkaufen können. Wenn es einem mit etwas Glück oder aufgrund des Geschlechts gelingt das Interesse der Medien auf sich zu ziehen, kann man seinen Bekanntheitsgrad steigern. Frauen haben aufgrund ihres geringeren Anteils in führenden Positionen in Politik und Wirtschaft immer noch einen Bonus und kommen oft in den Genuss von Frauenförderungsmassnahmen.

Wenn man keine Partei findet, die bereit ist einem auf eine Liste zu nehmen, sollte man eine eigene Partei gründen. Bis diese jedoch genügend stark ist um Nationalratskandidaten ins Rennen zu schicken, wird es ein paar Jahre dauern. Es sei denn man kann ein paar Bundesräte und Bundesparlamentarier für seine neue Partei gewinnen. So geschehen bei der BDP. Sektionsgründungen in allen Kantonen des Landes, fähige Parteikameraden, Anliegen, die grosse Teile der Bevölkerung beschäftigen und ein klares Parteiprofil, welches sich von bestehenden Parteien abgrenzt, erhöhen die Chancen für eine neue Partei.

Leitfaden Nationalratswahlen 2011

Gentech-Moratorium sinnvoll?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. Mai 2011 | 2.223 mal gesehen

Am 27.11.2005 nahm das Stimmvolk die Volksinitiative «für Lebensmittel aus gentechnikfreier Land-wirtschaft» an. Der Initiativtext sah ein Moratorium von fünf Jahren vor, in welcher die Schweizer Landwirtschaft gentechnikfrei zu sein hat. 2010 wurde das Moratorium um weitere drei Jahre verlängert. Die Mehrheit des Parlaments hält die Aufhebung des Moratoriums für verfrüht. Diese Parlamentarier sind der Ansicht, dass die wissenschaftlichen Grundlagen hinsichtlich Nutzen und Risiken bei der Verwendung von Gentechnologie noch nicht vorliegen.

Meiner Ansicht nach ist es trotzdem sinnvoll sich über Nutzen und Risiken der Gentechnologie in der Landwirtschaft Gedanken zu machen.

Mögliche Vorteile von gentechnisch veränderten Pflanzen:

  • Einsatz von giftigen Chemikalien z.B. von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln nicht mehr nötig
  • Ausrottung von Pflanzenkrankheiten wie z.B. dem Feuerbrand
  • Mehrere Ernten pro Jahr und damit höhere Erträge für Landwirte
  • Hochwertigere und gesündere Lebensmittel
  • Optimierung von Farbe und Geschmack von Lebensmitteln ohne Chemikalien wie z.B. Farb- und Aromastoffen
  • Höherer Nutzungsgrad von landwirtschaftlichen Nutzflächen, ideal für Gebiete mit beschränkten Nutzungsflächen für die Landwirtschaft
  • Geringere Produktionskosten für die Landwirtschaft
  • Geringerer Wasserverbrauch
  • Pflanzen, die mehr Kohlendioxid aufnehmen
  • Chance für den Forschungsstandort Schweiz
  • Hochwertige Arbeitsplätze in Forschung und Wirtschaft
  • Ansatz für Lösung des Welthungerproblems

Mögliche Risiken  

  • Beeinträchtigung der Artenvielfalt durch Verdrängung nicht gentechnisch veränderter Pflanzen und Schädlinge
  • Weniger Subventionen für die Landwirtschaft, da diese Dank der Gentechnologie höhere Gewinne erzielt
  • Risiko, dass Konsumenten Produkte, die mit Chemie (Emulgatoren, Farb- und Aromastoffen usw.) versetzt sind gentechnisch veränderten Produkten vorziehen.

Ich finde, dass die öffentliche Diskussion über Nutzen und Risiken eines Einsatzes von gentechnisch veränderten Pflanzen weitergeführt werden sollte. Wie bei anderen Erfindungen auch, wird zu schnell von Teufelszeug gesprochen. Man kann diesen Reflex in der Geschichte immer wieder sehen. Beispielsweise bei der Erfindung des Automobils oder der Glühbirne. Wichtig ist, dass Wissenschaftler, die im Bereich Gentechnologie forschen, sich zum Thema Nutzen und Gefahren äussern.

Gentechnisch veränderte Lebensmittel in der Schweiz

Begrenzungsinitiative der SVP

Von Alexander Müller veröffentlicht am 23. Mai 2011 | 3.584 mal gesehen

Die Schweiz hat eine der höchsten Ausländeranteile Europas (Quelle). Dies bleibt nicht ohne negative Folgen für die Schweizer Bevölkerung (Quelle). Nun will die SVP die unkontrollierte Zuwanderung von Ausländern mit einer Begrenzungsinitiative stoppen.  Ziel der Initiative ist eine kontrollierte Zuwanderung von Ausländern. Um dies zu erreichen hat die Parteileitung der SVP die folgenden Eckwerte definiert, auf deren Basis die Initiative ausgearbeitet werden soll:

  • Die Einwanderung von Ausländern muss wieder  steuerbar sein
  • Die Einwanderung muss für alle Bewilligungen des Ausländer- und Asylrechts begrenzt werden.
  • Bei der Erteilung von Aufenthalts-, Niederlassungs- und Grenzgängerbewilligungen ist auf die gesamtwirtschaftlichen Interessen und den Bedarf nach Arbeitskräften Rücksicht zu nehmen
  • Für die Erteilung von Aufenthalts- und Niederlassungsbewilligungen sind Kriterien zu definieren
  • Ein  Anspruch auf dauerhaften Aufenthalt, Familiennachzug und Sozialleistungen soll nicht bestehen
  • Völkerrechtliche Verträge, die gegen diese Grundsätze verstossen sollen verboten sein
  • Internationale Verträge, die der neuen Verfassungsbestimmung widersprechen, sind anzupassen oder zu kündigen.

Ich unterstütze das Vorhaben der SVP. Die Schweiz braucht eine intelligente Einwanderungspolitik. Diese darf jedoch nicht zulasten des Wirtschaftswachstum der Schweiz gehen. Ausnahmen für Stellen, für die es im Inland kein qualifiziertes Personal gibt, sollten auch dann möglich sein, wenn die Limite ausgeschöpft ist. Es wäre fatal, wenn man auf Wirtschaftswachstum verzichten müsste weil man eine zu starre Einwanderungsbegrenzung hat. Denkbar wären auch temporäre Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen ohne Recht auf Familiennachzug, wie  man es einst mit dem Saisonierstatut hatte. Erst nachdem man das Saisonierstatut aufgegeben und zudem den Familiennachzug ermöglicht hat, nahm die ständige ausländische Bevölkerung massiv zu. Mit der Einführung der Personenfreizügigkeit hat sich die Lage zugespitzt.

Ein weiterer Eckwert, welchen man in die Initiative aufnehmen könnte, wäre ein konsequenteres Vorgehen gegen Sans Papiers. Sans Papiers sind Leute, die ihre Ausschaffung verunmöglichen indem sie den Behörden ihre Herkunft  verschweigen bzw. ihre Dokumente verstecken. Die Linken wollen Sans Papiers für ihr renitentes Verhalten belohnen indem sie diesen eine Ausbildung ermöglichen wollen. Ich halte das für falsch. Es würde den illegalen Aufenthalt von Sans Papiers in der Schweiz legalisieren. Die Dummen wären dann alle ehrlichen Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten, die mit den Behörden kooperieren und ihre Dokumente offenlegen. Dies hätte eine falsche Signalwirkung. Begrenzungsinitiative der SVP weiterlesen

Aufklärung für Vierjährige

Von Alexander Müller veröffentlicht am 22. Mai 2011 | 7.546 mal gesehen

Laut einem Artikel im Sonntagsblick sollen bereits vierjährige Kinder im Kindergarten aufgeklärt werden. Dagegen formiert sich im religiös-konservativen Lager Widerstand. Ich sehe das etwas entspannter, denn ich durfte bereits im Säuglingsalter an einer Brust saugen und war somit schon sehr früh mit weiblichen Sexualorganen konfrontiert. Sexualaufklärung an Schulen finde ich sinnvoll. Meiner Ansicht nach  sind aufgeklärte Kinder den sexuellen Herausforderungen des Internets besser gewachsen als nichtaufgeklärte. Ausserdem dürfte ein ungezwungener und entspannter Umgang der Gesellschaft mit der Sexualität das Sexleben vieler Menschen verbessern.

Entsteidend für mich ist Ausgestaltung der Aufklärung an Kindergärten und Schulen. So gehe ich davon aus, dass die Sexualaufklärung bei einem vierjährigen Kind anders aussieht als bei älteren Kindern.

Den Sexualunterricht alleine den Eltern zu überlassen, halte ich insbesondere in einer multikulturellen Gesellschaft für falsch. Jeder Mensch hat ein Recht auf Aufklärung und ein gesundes Sexualleben. Es darf nicht sein, dass Kinder aus religiösen oder kulturellen Gründen in diesem Bereich benachteiligt werden. Zudem zeigen ja gerade die Probleme mit der Jugendgewalt, dass viele Eltern ihren erzieherischen Pflichten nicht nachkommen.