Peinliches Medienspektakel in Sache Geri Müller

Von Alexander Müller veröffentlicht am 19. August 2014 | 1.806 mal gesehen

Das Affentheater, welches die Medien neulich mit Geri Müller veranstaltet haben, ist ein Armutszeugnis für die Schweizer Presse. Die Medien scheinen hier wieder einen Sündenbock durch die Gasse getrieben zu haben um einen Knüller zu haben. Es gibt in der Medienlandschaft Schweiz Mechanismen und Selbstläufer, die solche peinliche Situationen schaffen. Die Medienschaffenden veranstalten offensichtlich gerne solche Affentheater.  Da wurde wohl viel Wind um praktisch nichts gemacht.

Der Blick hat wieder ein sinnentleertes Thema für ein Spektakel gefunden
Der Blick hat wieder ein sinnentleertes Thema für ein Spektakel gefunden (Bildquelle: Blick)

Die Ursache dieser Geschichte dürfte eine Auseinandersetzung in einer Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen sein. Warum und wie diese Geschichte dann an die Medien kam, ist mir unklar. Auch wer diese Geschichte in die Medien brachte ist unklar. Wahrscheinlich war es die anonyme Protagonistin in dieser Auseinandersetzung. Es soll sich dabei um eine 33 jährige Gymnasiallehrerin aus Biel handeln.

Nochwas etwas zu meinem Standpunkt in dieser Sache:

Ich fand es zunächst interessant, dass Geri Müller Persönlichkeitsrechte zugestanden wurden, die anderen nicht zugestanden werden. So z.B. einfachen Mitgliedern einer bürgerlichen Partei. Geri Müller ist ein Grüner und somit überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Ich bin mit zahlreichen Grünen in regelrechte Abwehrschlachten verwickelt. Ein grüner Gemeinderat der Stadt Zürich wurde im Rahmen dieser Gefechte bereits per Strafbefehl rechtskräftig verurteilt. Auf der anderen Seite hat mir ein grüner Bundesrichter gerade kürzlich ein Ei gelegt. Es ist ein regelrechter Schlagabtausch, so wie das bei Gefechten eben üblich ist. Trotzdem muss ich Geri Müller hier in Schutz nehmen, denn ich finde es einfach lächerlich, was da mit ihm veranstaltet wurde. Es gibt Wichtigeres als sich mit den sexuellen Privatangelegenheiten von Politikern auseinanderzusetzen. Dass deswegen sogar noch eine Medienkonferenz erforderlich war, ist jenseits von gut und böse. Ich erkenne hier Abgründe einer medialen und sensationsgeilen Gesellschaft, die den Blick für die wesentlichen Dinge verloren hat. Leider ist das zum grossen Teil die Schuld der Medien, die mit ihrer Art der Berichterstattung die öffentliche Wahrnehmung trüben. Gerade die scheinheiligen Moralapostel und die Klugscheisser, die in der Kommunikations- und Medienbranche offenbar zahlreich vertreten sind, sollten hier einfach mal ihre dumme Klappe halten.

Zur Medienkonferenz von Geri Müller:

Die Medienkonferenz hätte sich Geri Müller sparen können, denn interessant war es nicht, was er zu sagen hatte. Leider war er aufgrund des enormen medialen Drucks aber praktisch gezwungen eine solche Medienkonferenz abzuhalten. Für was er sich entschuldigen musste, ist mir ebenfalls nicht klar. Er hat sich ja offensichtlich nicht strafbar gemacht. Soll er sich etwa tatsächlich für seine Kurzmeldungen an seine Beziehungspartnerin entschuldigen? Dass sich aufgrund des medialen Drucks aber eine Entschuldigung des entschuldigens Willen aufdrängte, ist hingegen klar. Wer sich entschuldigt obwohl er unschuldig ist, zeigt in den Augen vieler Medien- und Kommunikationsprofis Einsicht, Souveränität und Grösse. In der Regel lässt der mediale Druck erst nach so einer öffentlichen Selbstgeisselung nach.

Fazit:

Der Schweizer Journalismus ist definitiv in der untersten Schublade angekommen. Diese künstlich veranstalteten Medienspektakel sind einfach nur peinlich und sinnlos. Sie werfen ein schlechtes Licht auf unsere offenbar extrem scheinheilige Gesellschaft. Wir brauchen härtere Mediengesetze, die Millionenklagen bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen und mehrjährige Haftstrafen für Journalisten ermöglichen. Rufmord und üble Nachrede gilt nicht umsonst bereits in der Bibel als Todsünde. Schon vor über 2000 Jahren wussten die Menschen was für schwerwiegende Folgen es hat, wenn Menschen mit einem bösartigen, hinterlistigen und niederträchtigen Charakter ein falsches Zeugnis über andere abgegeben.

PS: Ein SVPler wäre von seiner Partei wahrscheinlich umgehend wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen und im Stich gelassen worden. Die Partei wäre ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Rücken gefallen. Es sei denn, es  hätte sich dabei um ein prominentes Mitglied der obersten Führungsriege gehandelt, die werden unterstützt.

Rate this post