Nero

Von Alexander Müller veröffentlicht am 30. Juli 2014 | 5.701 mal gesehen

Kaiser Nero gilt in der christlichen Mythologie als Bösewicht, der Rom anzündete und die Tat anschliessend den Christen in die Schuhe schob. Doch hat er Rom wirklich angezündet? Gegen diesen ungeheuerlichen Vorwurf sprechen folgende Tatsachen:

Der verleumdete Kaiser Nero
Verleumdung in der Antike, Nero

1. Nero hatte ein Alibi. Er war als der Brand ausbrach gar nicht in Rom sondern in der 60 Kilometer entfernten Hafenstadt Antium.

2. Als er über den Brand informiert wurde, eilte er sofort nach Rom. In Rom angekommen bemühte er sich nach Kräften den Brand einzudämmen.

3. Der Brand brach nicht in den von Nero verabscheuten Elendsvierteln aus.

4. Beim Brand wurde der kaiserliche Palast mitsamt der von Nero geliebten Kunstsammlung zerstört. Kurz vor dem Brand liess er seinen Palast noch renovieren. Er war also selber Brandgeschädigter.

5. Brände waren im alten Rom keine Seltenheit. Es gab deshalb in der Stadt mehrere Brandwachen.

6. Dass er beim Anblick des Brandes eine Ballade gesunden haben soll, ist ein wildes Gerücht und höchstwahrscheinlich eine infame Lüge. Jene, die Nero belastet und verteufelt hatten bzw. üble Nachrede betrieben haben, waren so voreingenommen wie gewisse Schweizer Staatsanwälte. Sie hatten ein Motiv um Nero zu schaden. Einerseits waren da die politischen Rivalen von Nero und andererseits die Christen, die Nero für den Brand verantwortlich machte und verfolgen liess.

7. Nero war wahrscheinlich gar nicht dieser kranke Tyrann, als den er heutzutage oft angesehen wird. Er soll beim Volk beliebt gewesen sein. Die Brutalitäten, die ihm nachgesagt wurden, waren bei Antiken Herrschern wahrscheinlich gar nichts Aussergewöhnliches. Das Befinden der antiken Bevölkerung dürfte ein anderes gewesen sein als heutzutage. Immerhin ergötzte sich die Bevölkerung im Antiken Rom an Gladiatorenkämpfen und anderen Spektakeln, die heutzutage ein Fall für den Tierschutz wären. FSK 16 und 18 gab es in der Antike noch nicht. Auf Vasen und Wandbemahlungen gab es in der Antike Motive, die heutzutage auf Facebook eine Kontosperrung zur Folge hätten. Antike Philosophen, die in unserer Zeit an Universitäten bewundert werden, hatten sogar Sex mit Kindern.

Solche Darstellungen waren in der Antike keine Seltenheit.
Solche Darstellungen waren in der Antike keine Seltenheit. Das Bild (griechisch) zeigt unbeschnittene Männer beim Sex mit einer Frau.

Die heute in der westlichen Welt vorherrschende Moral basiert auf dem christlichen Glauben. Das war aber nicht immer so und wird wahrscheinlich nicht immer so sein.