Papst Fränzi und die Inquisition

Von Alexander Müller veröffentlicht am 16. Januar 2015 | 1.549 mal gesehen

Papst Franziskus sagte, dass niemand im Namen Gottes töten darf. Diese Aussage fiel im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris. Die Vorgänger von Papst Fränzi haben es auch schon anders gesehen als er. Dies zeigt der folgende interessante Dokumentarfilm über die Inquisition.

Der im Film erwähnte Giordano Bruno postulierte die Unendlichkeit des Weltraums und die Ewigkeit des Universums. Er lehnte das damals von der Kirche vertretene geozentrische Weltbild ab und vertrat überdies die These, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist und dass es kein jüngstes Gericht gibt. Schliesslich wurde er wegen seiner Ansichten von der Inquisition verurteilt und auf dem Campo de‘ Fiori in Rom auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Seine Verurteilung wurde im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. als Unrecht anerkannt.

Aufgeklärte Menschen wissen aufgrund der Geschichte, wozu extrem gläubige Menschen fähig sind. Religionen und dogmatische religiöse Lehren sollten grundsätzlich äusserst kritisch betrachtet werden.

Bischof vom Limburg beim Bischof von Rom

Von Alexander Müller veröffentlicht am 13. Oktober 2013 | 2.420 mal gesehen

Der aufgrund ausser Kontrolle geratener Baukosten für seine Bischofsresidenz in Kritik geratene Bischof von Limburg ist nach Rom gereist.

Limburg

Der Bischof von Rom müsste eigentlich Verständnis für seinen ihm untergebenen Kollegen aus Limburg haben. Zwar mag der Bischofssitz von Limburg für deutsche Verhältnisse pompös und etwas zu prunkvoll sein, doch im Vergleich zum Bischofssitz von Rom ist er immer noch bescheiden.

Vatikan: Sitz des Bischofs von Rom
Vatikan: Sitz des Bischofs von Rom

Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche und zugleich Bischof von Rom!

Bereits die Finanzierung für den Bau des Vatikans und anderer Kirchenpaläste spaltete die katholische Kirche und führte zur Reformationsbewegung von Martin Luther. Reformierte Kirchen sind im Vergleich zu katholischen Kirchen schlicht und bescheiden. Der Reformation lag eine Rückbesinnung zu den Ursprüngen des Christentums zugrunde. Die Protestanten sehen in den Evangelien die Grundlage ihres Glaubens. Daher wird die protestantische Kirche auch evangelische Kirche genannt. In der evangelischen Kirche wurde ein Grossteil der traditionellen Kirchenstrukturen, wie sie in der katholischen Kirche vorhanden sind, abgeschafft. Das Alte Testament gehört übrigens nicht zu den Evangelien! Die Evangelien gehören zum Neuen Testament und sind die Verkündung des Lebens und der Lehre von Jesus Christus. Einfach damit ihr das wisst. Viele wissen das ja heute nicht mehr.

Zürcher Justizdirektor kritisiert Papst

Von Alexander Müller veröffentlicht am 2. Juni 2013 | 2.069 mal gesehen

Martin-GrafDer Zürcher Justizdirektor Martin Graf wirft laut Blick dem Oberhaupt der katholischen Kirche und dem Churer Bischof Vitus Huonder eine verfassungswidrige Haltung vor.

Demnach soll er an einer Medienkonferenz gesagt haben, dass sich Rom und Chur in einer «geschützten Werkstatt» bewegen würden, wo offenbar «die Zeit im späten Mittelalter stehen geblieben» sei. Weiter soll er gesagt haben, dass «die Rückständigkeit und permanente Verweigerung, gesellschaftliche Realitäten anzuerkennen, bekanntlich der katholischen Kirche weder in der Schweiz noch global viel Ruhm eingetragen habe.»

Ob sich Justizdirektor Graf mit seinen abschätzigen Äusserungen der Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit strafbar gemacht hat, ist unklar. Laut StGB Artikel 261 macht sich strafbar, wer öffentlich und in gemeiner Weise die Überzeugung anderer in Glaubenssachen, insbesondere den Glauben an Gott, beschimpft oder verspottet oder Gegenstände religiöser Verehrung verunehrt. Wenn ein Oberhaupt der katholischen Kirche der Überzeugung ist, dass das Zölibat zum „richtigen“ Glauben gehört, dann könnte es sich verspottet fühlen, wenn Graf diese Überzeugung als mittelalterlich abtut.

Graf rechtfertigte auf Anfrage seine Äusserungen wie folgt:

«Meine Kritik richtet sich einzig und ausschliesslich gegen die Haltung des Bischofes von Chur und des Papstes», sagt der Justizdirektor. «Sie betrifft somit unter anderem das Zölibat, die Verweigerung der Priesterweihe für Frauen, die Nichtanerkennung gleichgeschlechtlicher Paare und die Weigerung, geschiedene Paare wieder zu vermählen. Deren Haltung widerspricht aus meiner Sicht den in der Bundes- und Kantonsverfassung verbrieften Grundrechten.»

Ich finde es interessant, wie sich ein Spitzenpolitiker wie der Zürcher Justizdirektor  da über die katholische Kirche äussert. Ihm zufolge widerspricht die Haltung der Oberhäupter der katholischen Kirche der Bundes- und Kantonsverfassung.

Diese Ansicht teile ich sogar weitgehend. Denn wir haben in der Bundesverfassung das Gleichheitsgebot, welches festhält, dass Frauen Männern gegenüber gleichgestellt sind. Allerdings müsste Graf, mit diesen Argumenten konsequenterweise auch die Haltung von Oberhäuptern anderer Religionen kritisieren. Denn auch andere Religionen kennen eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau bzw. eine Diskriminierung von Homosexuellen.

Ein Justizdirektor sollte meiner Ansicht nach über ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden verfügen. Einseitige Kritiken sind da fehl am Platz. Graf müsste alle fehlbaren Religionen gleichermassen kritisieren!

Martin Graf ist Mitglied der Grünen Partei. Vertreter der Grünen Partei haben in der Vergangenheit vermehrt Kritik gegenüber christlichen Religionsgemeinschaften und deren Vertreter geübt. Von einem Justizdirektor dürfte man mehr Feingefühl erwarten.

Wer glaubt, wird selig

Von Alexander Müller veröffentlicht am 14. Januar 2011 | 3.370 mal gesehen

Zumindest bei Papst Johannes Paul II. trifft dies zu, wenn auch erst nach seinem Tod. Medienberichten zufolge wird er am 1. Mai selig gesprochen. Als offizieller Grund wird eine Ordensfrau genannt, die ihre Krankheit überwand nachdem der ehemalige Papst angebetet worden war. Was bedeutet diese Seligsprechung eigentlich? Hier die Definition von Wikipedia:

Seligsprechung oder Beatifikation (lat.: beatus „glücklich, selig“, facere „machen, tun“) nennt man nach dem Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche die feierliche Erklärung, dass ein verstorbener Christ von Gott in die Schar der Heiligen bzw. Seligen aufgenommen worden ist. Im Unterschied zur Heiligsprechung wird durch die Seligsprechung jedoch nur eine lokale öffentliche Verehrung dieser Personen gestattet. Diese Praxis der Seligsprechung wird bei Menschen angewandt, die ein besonders vorbildhaftes Leben geführt haben.

Ich kann angesichts dieser Absurdität, welche die katholische Kirche da einmal mehr zelebriert nur den Kopf schütteln. Diese Kirche spricht einen ihrer eigenen Oberpriester selig. Das ist doch völlig absurd. Von mir aus können sie ja an die Existenz Gottes glauben, denn man konnte bis heute weder seine Existenz noch seine Nichtexistenz beweisen. Doch woher will katholische Kirche wissen was Gott tut? Schreibt die Kirche ihrem Gott etwa vor was er zu tun hat? Mir kommt die Praxis der Seligsprechung genauso dämlich vor wie die Sache mit dem weissen Rauch bei der Papstwahl. Die Kirchenfürsten halten ihre Schäfchen einmal mehr zum Narren.

Wahrscheinlich ist es ein  politischer Entscheid um die Polen glücklich zu machen. Trotzdem, Menschen, die an einen solchen Unsinn glauben oder einen solchen Glauben praktizieren, sind nicht aufgeklärt. Ich kann die katholische Kirche und ihre Kostümträger nicht ernst nehmen. Wer glaubt, wird selig weiterlesen