Religiöser Terror versus Meinungsfreiheit

Von Alexander Müller veröffentlicht am 19. September 2012 | 2.357 mal gesehen

Die zornigen Proteste wegen dem Mohammed-Film führen zu einer erneuten Debatte über den Stellenwert der Meinungs- und Informationsfreiheit. Ich glaube, dass vielen Menschen nicht klar ist, wie wichtig die Meinungs- und Informationsfreiheit für eine auf Menschenrechten basierende Gesellschaft ist. Denn es erstaunt mich, wie wenig Menschen im aufgeklärten Westen sich für dieses Grund- und Menschenrecht einsetzen. Es ist bedenklich, wenn die deutsche Bundeskanzlerin sagt, dass sie es sich vorstellen könne, dass die öffentliche Aufführung des Mohammed-Films verboten werde. Damit spricht sich die deutsche Bundeskanzlerin öffentlich gegen ein Menschenrecht aus! Das Menschenrecht auf Meinungs- und Informationsfreiheit.

Wenn radikale Islamisten in islamischen Ländern die Bestrafung des Filmemachers fordern, erstaunt mich das nicht. Denn in vielen dieser Ländern gibt es keine Demokratie und somit auch keine Meinungs- und Informationsfreiheit. Doch wenn sich im Westen Politiker in die gleiche Richtung äussern, wird es gefährlich.

Eine Gesellschaft, die Kritiker, Karikaturisten und Leute, die ihre Meinung sagen verfolgt, ist eine arme Gesellschaft. Es wäre wichtig, dass die Leute den Mohammed-Film sehen. Junge Menschen, die sich im Internet auskennen, können das. Die anderen  erfahren über den Film nur die Meinung, welche sich die Medien über den Film gemacht haben. Mündige Menschen sollten nicht einfach nur das glauben, was ihnen die Medien unterbreiten. Sie sollten sich selber ein Bild machen und sich eine eigene Meinung bilden. Um das tun zu können, müssten sie sich den Film ansehen.

Zornige Proteste wegen Film

Von Alexander Müller veröffentlicht am 13. September 2012 | 3.829 mal gesehen

Wie bereits bei den Protesten gegen die Mohammed-Karikaturen im Jahr 2006, ist die islamische Welt erneut in Aufruhr. Diesmal wegen einem Film aus den USA, welcher angeblich den Propheten Mohammed verunglimpfen soll. Die zornigen Proteste weiten sich aus und haben bereits ein prominentes Opfer gefordert. Bei einem Angriff auf das US-Konsulat in Libyen wurde der US-Botschafter getötet. Ich habe den Film des Anstosses gesehen und finde nicht, dass er Proteste und Gewalt auch nur im entferntesten rechtfertigt.

Dass man auf Provokationen mit Gewalt und Repression reagiert, ist inakzeptabel! Es gibt einen Film mit dem Namen „Das Leben des Brian“ von Monthy Python.

Nicht abzusehen, was nach der Erst-Ausstrahlung von Monthy Pythons Film gewesen wäre, wenn Christen und Juden ebenso drauf gewesen wären wie es einige radiale Islamisten sind.

Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen im Jahr 2006:

Auch in Bern wurde damals demonstriert!

Einige nutzten die Demo sogar für die Leugnung des Holocaust.

Dieses Bild wurde bei der Koranverbrennung anfangs 2012 in Afghanistan aufgenommen:

Und jetzt kommt es wegen einem Film schon wieder zu völlig inakzeptablen Reaktionen.

Warum kommt es immer wieder zu solchen Konflikten? Meiner Meinung nach ziehen religiöse Fanatiker Grenzen, welche von Menschen, die sich westlichen Grundwerten und Errungenschaften verpflichtet fühlen, nicht akzeptiert werden können. Auf der einen Seite haben wir Menschen- und Freiheitsrechte und auf der anderen Seite haben wir die Auffassung, dass jederman eine Religion respektieren muss und sie auf gar keinen Fall kritisieren darf. Jene, die letztere Auffassung vertreten, scheinen auch vor religiösem Terror nicht zurückzuschrecken. Die Errungenschaften der Aufklärung müssen verteidigt werden!