Tessin gegen Minarett-Verbot!

Von Alexander Müller veröffentlicht am 16. Februar 2009 | 6.324 mal gesehen

Nach vierstündiger Debatte sprach sich der Grosse Rat des Kantons Tessin heute mit 55:22 Stimmen gegen ein Verbot von Minaretten im Kanton Tessin aus.

FDP, CVP, SP und Grüne waren gegen ein Verbot, da dies ihrer Meinung nach eine unnötige Quälerei der Muslime wäre und zudem deren Integration erschweren würde. SVP und Lega dei Ticinesi waren für das Verbot.

Minarette werden im Koran nicht erwähnt. Sie kamen erst nach dem Tod Mohammeds in der Zeit der Umayyaden zwischen 661-750 nach Christus auf. Die ersten Minarette waren Wachtürme. Nach Meinung von SVP und Lega dei Ticinese sind sie daher keine religiösen Symbole. Ihnen zufolge handelt es sich um Zeichen bzw. Wachttürme des politischen und religiösen Machtanspruchs des Islam. Im Mittelalter durften nur von Herrschern erbaute Moscheen mehr als ein Minarett haben.

Auch auf nationaler Ebene ist eine Initiative zum Verbot von Minaretten hängig. Der Bundesrat empfiehlt den Räten jedoch diese abzulehnen, da sie seiner Ansicht nach den religiösen Frieden im Land gefährden würde.

Übrigens: Linksgerichtete Rechtsexperten „vermuten“ bei der Minarett-Initiative einen Verstoss gegen das Völkerrecht. Sie beanspruchen also ausgerechnet für den Islam, in dessem Namen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen werden, nichtzwingendes Völkerrecht. Gemäss dem Bundesrat verstösst die Minarett-Initiative eindeutig nicht gegen zwingendes Völkerrecht. Quelle

Der Bischof von Arabien, ein Schweizer, verteidigt den Bau von Minaretten in der Schweiz. Dies obschon er selber in seinem Bistum in Saudiarabien keine Kirche bauen darf und öffentliche Messen in Saudiarabien verboten sind. Quelle

Christen müssen in Saudiarabien ihre Messen in privaten Räumen abhalten und dabei darauf achten, dass sie ihre muslimischen Nachbarn nicht mit Lärm belästigen. Das Einhalten von Menschenrechten, dem Völkerrecht und das Beachten der Religionsfreiheit scheint offenbar nur für Schweizer eine Pflicht zu sein.

Seht ihr es auch so wie der Bundesrat, FDP, CVP, SP und Grüne? Tragen Minarette wirklich zum religiösen Frieden in unserem Land bei?

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4 Gedanken zu „Tessin gegen Minarett-Verbot!“

  1. gut zu wissen. also werde ich von nun an einen riesen bogen ums tessin machen. da geh ich lieber direkt nach italien wenn ich in den süden will. auf die paar km kommts auch nicht mehr drauf an.

  2. Komisch – noch vor 14 Tagen wollten die Rechten ins Tessin, weil dort die Weiterführung der Personenfreizügigkeit abgelehnt wurde.

  3. Die Meinung von Annubis in Ehren allerdings stimmt sie mit Sicherheit nicht mit derjenigen aller „Rechten“ überein. Ich werte die Aussage von Annubis als Audruck der Enttäuschung.

    Auch im Kanton Tessin gibt es Rechte (SVP, Lega dei Ticinesi). Sie sind lediglich in der Minderheit.

    Aus Rechter Sicht bedeutet das, dass man auf die Tessiner zugehen muss und sie überzeugen muss, auf dem rechten Pfad zu wandeln. 😉

  4. Die Aufregung um die Ablehnung von Moscheen-Minaretten in de Schweiz ist einfach nur lachhaft. In der Türkei gibt es in Alewiten-Gemeinden auch keine Moscheen und Minarette. Alewiten protestieren gegen den Bau von Moscheen in ihren Gemeinden obwohl sie selbst Muslime sind. Warum wird die Schweiz angefeindet für etwas was eine millionen starke türkische muslimische Glaubemsgemeinschaft nicht dulden will?

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