US-Intervention in Syrien

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. August 2013 | 2.254 mal gesehen

Bisher wurde in den Medien noch zuwenig der Frage nachgegangen weshalb die USA tatsächlich in Syrien intervenieren wollen. Als der ehemalige irakische Diktator Saddam Hussein in den 1980er Jahren Giftgas gegen Iraner und Kurden eingesetzt hat, hatten die USA kein Problem damit. Dies zumindest solange er ihr Verbündeter war.

Das offenbart die Scheinheiligkeit der USA, die keinen Anlass für eine Intervention sehen, solange Giftgas-Angriffe von Verbündeten durchgeführt werden. Moralische Gründe, wie sie in den Medien diskutiert werden, halte ich für unrealistisch. Die USA kennen keine Moral wenn es um ihre eigenen Interessen geht. Das beweisen auch die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima zu einem Zeitpunkt als die japanischen Streitkräfte bereits in der Defensive waren.

Wenn es ihren Zwecken und wirtschaftlichen Interessen dient, verbünden sich die USA auch mit Tyrannen und Staaten wie Saudi-Arabien, die berüchtigt für ihre schweren Menschenrechtsverletzungen sind. Moralische Gründe wären zudem auch nie ein Anlass für die USA einen Milliarden US-Dollar schweren Angriffskrieg zu führen. Es muss also einen anderen Grund für die geplante US-Intervention geben. Mir ist allerdings noch nicht klar welchen.

Bekannt ist, dass Israel bereits einen Angriff auf einen Stützpunkt in Syrien geflogen hat und sich offenbar bedroht fühlt. Denkbar ist deshalb, dass die USA auf ersuchen von Israel in den Konflikt eingreifen. Auch denkbar ist, dass die USA gefährliche Waffen von Assad vernichten wollen um zu verhindern, dass sie religiösen Fanatikern und Terroristen in die Hände fallen. Vielleicht wollen sie mit ihrer Intervention aber auch einfach nur den Rebellen zum Sieg verhelfen. Israel würde es helfen, wenn in Syrien kein Regime mehr an der Macht ist, welches mit dem Iran verbündet ist. Es ist bekannt, dass Waffen aus dem Iran via Syrien an die Hisbollah-Miliz im Libanon geliefert wurden. Wenn das nicht mehr möglich ist, muss der Iran seine Waffen auf dem Seeweg liefern.

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2 Gedanken zu „US-Intervention in Syrien“

  1. Beschäftigt sich der Leser mit dem Krieg in Syrien, ist eigentlich Jedem klar, dass hier aus Humanität eingegriffen und dem Leid ein Ende gesetzt werden muss.

    Natürlich braucht es dazu zuerst Jemanden, der für die betroffenen Bewohner in Syrien die Drecksarbeit erledigt, man will sich ja selber nicht die Hände schmutzig machen, zumal die Mehrheit der eigenen Bürger gegen eine Einmischung aus Angst vor Verlusten (Soldaten) und Kosten (Finanzierung) stimmen würde. Da die USA als einzige Armee für einen solchen Militärschlag in Frage kommt, erwartet die ganze Welt deren Eingriff.

    Es ist doch sehr bedenklich, wenn man von Ländern in der ganzen Welt verlangt, Flüchtlinge aus den Krisenregionen aufzunehmen, aber gleichzeitig jegliche Einmischung in die Landespolitik aus völkerrechtlichen Aspekten mit Vetos verhindert, Dann wird aber erwartet, dass die internationale Gemeinschaft nach Kriegsende den Aufbau eines zerbombten Landes mitfinanzieren muss?

    Der russische Marinestützpunkt im syrischen Tartus wurde bereits evakuiert, was einige Rückschlüsse zulässt.

    Das Säbelrasseln geht also weiter!

  2. Ingrid, warst du vor Ort oder hast du nur die Medienberichte der linken deutschsprachigen Medien zur Kenntnis genommen? Ich bezweifle, dass unsere Medien in der Lage sind ein umfassendes Bild der Lage wiederzugeben.

    Eingriffe von aussen in Bürgerkriege sind immer problematisch. Bereits Hitler hat mit seiner Luftwaffe in den spanischen Bürgerkrieg eingegriffen. Vergessen wir das nicht!

    Der Vorwand, aus humanitären Gründen eingreifen zu wollen, ist unglaubwürdig. Die USA haben selber Atombomben gegen Feinde eingesetzt, deren Marine und Luftstreitkräfte bereits vernichtend geschlagen waren und die sich nur noch mit äusserst verzweifelten Kamikaze-Angriffen zu wehren wussten.

    Ausserdem haben die USA Verbündete, gegen die man eigentlich ebenfalls aus humanitären Gründen vorgehen müsste. Der ehemalige US-Verbündete Saddam Hussein hat in den 1980er Jahren mehrfach Giftgas gegen Feinde eingesetzt, die USA haben das geduldet solange er ihr Verbündeter war. Es ist scheinheilig wenn die USA jetzt den grossen Betroffenen spielen.

    Spätestens seit dem Angriffskrieg gegen den Irak kauft den USA diese Betroffenheits-Märchen kaum mehr einer ab. Bis heute wurden ja keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden. Diese Kriegslegitimations-Märchen der USA erinnern an die Lügengeschichte der Nazis vom angeblichen Angriff polnischer Streitkräfte, die als Legitimation für den Überfall auf Polen verbreitet wurde.

    Kennst du diesen Film Ingrid? Auch den Angriffskrieg der NATO auf Serbien (Kosovokrieg) haben sie mit „humanitären Gründen“ legitimiert.

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